Nachdem ich jetzt ein richtiger Rettungshund bin, beginnt ein neues Kapitel meines Tagebuches.
Alles, was ich bisher erlebt habe, könnt ihr hier nachlesen.

Datum Was war los?
Oktober 2017 neue Prüfung im KV Rhön-Grabfeld
  ................
28.11.14 Zeitungsarbeit
Ja, auch das gehört dazu. Man muss ab und zu einmal für sich und seine Arfbeit Werbung machen, damit die anderen wissen, wie schön unsere Rettungshundearbei ist.
Einmal waren wir ganz groß im Main Echo, zwei Seiten im Wochenendmagazin.
Schau mal:

Und dann in einem Bericht über den Besuch der Bereitschaftsjugend des Kreisverbandes (auch wenn sie mich da zu einer Hündin gemacht haben).


5. 10. 14 

Ich bin wieder einsatzfähig!

Und diese Mal habe ich gezeigt, was in mir steckt!
Mit meinen Menschen war ich in der Nähe von Fürth und habe mich meiner dritten Prüfung gestellt. Als Termin bekam ich den Samstagnachmittag, wir sind aber schon am Freitag gefahren. Das ist immer sehr schön, wenn ich mit meinen Menschen Urlaub machen kann.
Am Samstag haben wir es langsam angehen lassen, haben erst den anderen zugeschaut und sind dann ausgiebig spazieren gegangen. Um 14 Uhr war es endlich soweit. Herrli musste erst wieder die theoretische Prüfung machen, dann war ich als zweiter Hund an der Reihe für die Unterordnung.
Als erstes musste ich mich ablegen. Das hat ganz schön lange gedauert und immer an meinem Bauch gezwickt. Ich bin mal kurz aufgestanden - ehrlich: Weggehen wollte ich nicht! In dem Moment ist aber der andere Hund auf mich zugekommen und hat mich dumm angeknurrt und gerempelt. Da durfte Herrli kommen und mich "befreien". Danach durfte ich mich noch mal hinlegen.
Dann kam die Unterordnung: Fuß gehen - Sitz - Steh - Platz - Hier. Kein Problem! Sogar recht schnell habe ich die Befehle befolgt. Ich wollte ja meinen Menschen keine Schande machen! Auch das Voraus war von mir in Ordnung - nur Herrli hat mich etwas zu früh losgeschickt. Das Tragen mit dem Maulkorb ließ ich über mich ergehen, bin dann aber sehr schnell zu Herrli zurück, damit er mich wieder von dem blöden Ding befreien kann.
Was die Richter gesagt haben? Wir wären ein gemütliches Team - was immer das auch bedeutet!
Auf jeden Fall haben wir eine "2" bekommen.

Dann ging´s endlich in den Wald zur Suche. Es war ein flaches Waldstück - gut für Herrli, dass er keine Berge rennen muss! Das erste Opfer hatte ich gleich. Es war unter Zweigen versteckt, aber leicht zugänglich. Dann war der Weg weit! Einmal habe ich mir sogar beim Sprung über Äste die Oberschenkel angeschlagen. Das hat ganz schön wehgetan. Aber das macht mir ja in der Suche nichts aus! Zähne zusammenbeißen und weiter!
Kurz vor dem Ende des Suchgebietes lief ich weit voraus, drehte dann noch mal um, war mir aber nicht sicher, ob ich etwas in die Nase bekommen hatte. Ich ging dann noch mal auf die andere Seite eines Grabens und wirklich - da war ein leichter Duft. Das Opfer hatten sie ganz bös versteckt:  In einem Graben, in einem Schlafsack und noch dazu mit Gras bedeckt. Dazu kam kaum ein Lüftchen aus dem Graben heraus. Gut, dass ich noch mal zurück bin!
Jetzt haben die Prüfer nicht mehr von "gemütlich" gesprochen - eine "1" zeigt, dass sie ganz und gar mit uns zufrieden waren.
So kann es weitergehen! 

18.6.14 Wenn einer eine Reise tut ......
da kann er was erzählen.
Ja, ich war eine ganze Woche auf Reisen. Mit meinen Menschen war ich im Altmühltal, am Altmühlsee und am Brombachsee. Und da kannst du dir schon denken:
"See" heißt natürlich ganz viel schwimmen! Und so war es: Bei jedem Spaziergang durfte ich bei jeder Gelegenheit ins Wasser! Vorher habe ich mir natürlich immer einen Stock gesucht, damit ich ihn auch brav apportieren konnte. Das Schwimmen war auch notwendig: Es war so heiß über Pfingsten (35 Grad!), dass häufige Abkühlungen notwendig waren. Sogar Frauli und Herrli waren im Wasser. Da durfte ich allerdings nicht mit, weil sie am Menschen-Badestrand waren.

Einmal waren ganz viele Steine am Ufer. Ich bin wohl zu schnell darüber hinweg gerannt und habe mir dabei eine Kralle abgerissen. Zum Glück hatte ein Tierarzt noch bis 20 Uhr Sprechstunde, so dass ich noch behandelt werden konnte. Der Doktor hat mir mit einem Ruck die Kralle herausgerissen und einen Verband angelegt. Den Schmerz konnte ich ja aushalten, aber der Verband war blöd. Zum Glück hat mich mein Herrli schon am nächsten Tag befreit.

Ein schönes Erlebnis hatten wir am Pfingstmontag. Wir kamen an einem Feldgottesdienst vorbei und sind dabei geblieben. Ein Posaunenchor hat zu den Liedern gespielt und die Menschen haben kräftig mitgesungen. Beim letzten Lied "Oh when die saints go marchin in" hat auch Herrli mitgemacht - und ich auch. Es hat uns gar nicht gestört, dass die Leute rundum das Lachen angefangen haben. Ein großes Lob hat mir die Tuba-Spielerin nach dem Lied ausgesprochen: Ich könne sogar im Takt bellen! Vielleicht sollte ich doch mal im Kirchenchor mitsingen?


Mit so einer fahrbaren Kirche waren die Pfarrer unterwegs.


23.2.2014

Mädels, ihr könnt kommen!

Es ist so weit! Am 14. Februar wurde ich vom Deutschen Retriever Club amtlich in die Deckrüdenliste  eingetragen. 

Lesen sich meine Werte nicht gut?

Vormwertbeurteilung: Vorzüglich Wesenstest bestanden
Begleithunde: dhv bestanden Rettungshundeprüfung (bisher) 2x bestanden
Untersuchungsergebnisse:
HD: A1/A1 ED: frei/frei
Zuchtwerte: HD-ED-HC 94-99-92 RD: frei
PRA: frei HC (pol.post.): frei
Augenbefunde:
GT: prcd-PRA über Erbgang frei EIC: über Erbgang frei
 

Im Deckrüdenverzeichnis des DRC steht:

DRC - Deckrüde, Ausgabe am 23.02.2014 18:14

Name Manyoaks Bailey
ZB-Nr. 0813754
gew. am 30.5.2008
Geschlecht Rüde
Eltern Artus vom Keien Fenn X 
Beaverlodge's Brenda
Ahnentafel Ahnentafel-Anzeige
HD/ED Hüften = A1 (rechts = A1, links = A1)
Ellbogen rechts = frei, links = frei
Augen RD: frei, PRA: frei, HC: frei vom 30.12.13
Befunde prcd-PRA: über Erbgang frei, EIC: über Erbgang frei
Gebissfehler I1 u.li.(ausgebrochen)
Zahnstatus oB
ZZL vom 14.02.14
Zuchtwerte HD = 94 / ED = 99 / HC = 92
Titel/Prüfungen WT, bh(dhv) RH-Fläche
Besitzer Robert Fuchs
Adenauerring 3a
63808 Haibach
Tel. 06021/616106
 
Züchter Katharina Schlegl-Kofler
Farbe gelb
Risthöhe 56 cm
Formwert v
Ideale Größe. Maskuliner Kopf, sehr guter Ausdruck, dunkle Augen, sehr gut getragener Behang. Vorzügliches Gebäude, korrekte Linien und Winkelungen. Raumgreifende Bewegung.
Richter: Assenmacher-Feyel
Wesenstest Temperament, Bewegungs- und Spieltrieb:
Außerordentlich hohes Temperament und Bewegungsantrieb, sehr verspielt.
Ausdauer, Unerschrockenheit, Härte, Aufmerksamkeit:
Ausdauer, Unerschrockenheit und Aufmerksamkeit sind in sehr hohem Maße zu beobachten.
Beute- und Bringtrieb, Spür- und Stöbertrieb:
Das jagdl. Anlageverhalten ist sehr ausgeprägt vorhanden.
Unterordnung und Bindung:
Er ordnet sich schnell und willig unter, die Bindung ist sehr eng und vertrauensvoll.
Sicherheit gegenüber Menschen, Kreisprobe, Rückenlage:
Der Rüde fühlt sich zu Menschen hingezogen, in der Kreisprobe und bei der Seitenlage ist er sehr angespannt und beeindruckt.
Sicherheit gegenüber optischen und akustischen Reizen:
Sicher, unerschrocken, sieht sich alles weiträumig und selbstständig an.
Schussfestigkeit:
Schuss: sicher und unerschrocken.
Bemerkungen:
Der 15 Monate alte, zutrauliche und schnelle Labrador Rüde ist ein ausgesprochenes Arbeitstier mit den besten Anlagen.
Richter: Ruh
Bemerkungen Jagdliche Leistungszucht

  

9.2.2014

Es kann losgehen!

Mein Herrli hat alles erledigt und heute den Brief zusammengepackt. Darin stecken: die Ahnentafel, der Protokollbogen des Wesenstests mit dem Nachweis der Schussfestigkeit,  der Protokollbogen der Zuchtzulassungsprüfung, das HD- und ED-Gutachten und das Ergebnis der Röntgenuntersuchung, der  Augenuntersuchungsbefund, der Nachweis einer bestandenen retrievertypischen Prüfung (DRK Rettungshund), der Nachweis über den Besuch eines Züchterseminars und der Auftrag an die Generation GmbH mit dem Auftrag für das DNA-Profil. 

Und zu was das alles?
Ja, ich soll als Zuchtrüde eingetragen werden! 

Dazu musste ich diese Wochen noch mal zur Tierärztin, die mir etwas Blut abgenommen hat. Das hat Herrli dann eingeschickt , damit das DNA-Profil gespeichert wird. 
Heute war ich mit Frauli und Herrli spazieren und wir haben ein paar Bilder gemacht. Schließlich sollen die Damen h ja auch sehen, welch ein schöner Kerl ich bin!

 

Jetzt bin ich mal gespannt, ob alles so passt und ich dann den Damen zur Verfügung stehen darf!


Übrigens: Gearbeitet wird natürlich auch! Seit ein paar Sonntagen fährt Herrli wieder mit mir nach Großwallstadt zur Unterordnung. Da muss er immer ganz arg aufpassen, dass ich ordentlich laufe. 

 
Einen neuen Maulkorb habe ich auch bekommen. Na ja - dann hätte ich nicht gebraucht. Ich lasse aber die Übungen ruhig über mich ergehen. Nach der Prüfung wird der Korb hoffentlich wieder eingepackt!


Die Prüfung ist übrigens Anfang April. Ich habe keine Bedenken, dass ich es wieder schaffe - wenn mein Herrli sich gut vorbereitet. 

 

Gestern wollten sie mir beim Training eine Falle stellen: Sie haben jemand in eine Garage gelegt und das Tor zugemacht. Sie haben wohl gedacht, dass ich da nicht an mein Würstchen komme und dann nicht mehr weiß, was ich machen soll. Ich habe ihnen aber einen Strich durch ihre Rechung gemacht! An der Seite war das Tor etwas offen und ich konnte so lange daran rütteln, bis es ganz aufging. So leicht nehmt ihr mir meine Belohnung nicht ab!

30.12.13

Ich sehe was, was du nicht siehst!
Natürlich sehe ich schon immer gut, das wusste ich. Aber jetzt habe ich sogar amtlich, dass meine Augen in Ordnung sind. Wir waren heute in Dreieich bei Frankfurt bei einer Augentierärztin zur Vorsorgeuntersuchung auf erbliche Augenkrankheiten (PRA). 

Zuerst hat sie mir ganz tief in die Augen geschaut und dann ein paar Tropfen einer Flüssigkeit in die Augen geträufelt. Beim Spazierengehen habe ich gemerkt, dass ich etwas verschwommen sehe. Doch es waren ja mein Herrli, mein Frauli und Andrea dabei, da konnte ich mich ja nicht verlaufen. Nach 20 Minuten mussten wir noch einmal zur Ärztin. Sie hat mit ganz komischen Geräten meine Augen angeschaut und dann gemeint, dass alles in Ordnung sei. Das habe ich doch vorher auch schon gewusst. Auf dem Befundbogen hat sie dann alles angekreuzt, was gut ist. So ist bestätigt, dass ich keine erblichen Augenkrankheiten habe. Das ist gut, wenn mal ein Mädchen zu mir kommt, damit ich es auch gut sehen kann!

Jetzt muss ich nur noch ein bisschen Blut für die Gen-Datenbank einschicken, dann werde ich als Zuchtrüde eingetragen. 

Die letzten beiden Wochen waren etwas lästig. Ich bin am Donnerstag wie immer über unsere Wiese gerannt und dabei wohl in ein Loch getreten. Das hat am rechten Hinterfuß ganz arg weh getan. Ich konnte zwar noch laufen, aber das Aufstehen und das Bewegen haben nicht so gut geklappt. Beim Training am Samstag war alles normal, ich konnte laufen wie immer. Nur beim Aufstehen hatte ich wieder den Schmerz im Knie. 
Herrli ist dann mit mir zur Tierärztin gefahren, die mich untersuchen wollte. Dazu wollte sie mich auf die Seite legen - das mag ich ja gar nicht. Also hat sie mich im Stehen untersucht und mein Bein nach hinten ziehen wollten.  Damit sie mir nicht weh tut, habe ich kräftig dagegen gehalten. Da hat sie gemeint, dass ich doch ganz schön Kraft habe. Kaputt sei nichts, meinte sie. Meine Kreuzbänder wären wohl gedehnt. Ich solle aber geschont werden. 
Und das war dann ganz schön doof. Ich durfte nicht mehr rennen und spielen, Herrli hat mich immer in das Auto gehoben. Inzwischen geht alles wieder gut. Nur springen lässt mich Herrli immer noch nicht, damit ich mir nicht wieder weh tue.  

25.11.13

Mein Herrli weiß jetzt alles!
Zumindest, was die Nachzucht angeht, kennt er sich jetzt aus. Er war nämlich gestern in Würzburg auf einem Neuzüchterseminar des Retrieverclubs. Dort hat er alles über die Bestimmungen des DRC erfahren, wenn man eine Zucht anfangen will. Das meiste hat ihn nicht so ganz interessiert, hat er mir erzählt. Schließlich müssen die Besitzer der Hundemädchen mehr wissen, als unsere Rüdenmenschen. Aber die Tierärztin war recht unterhaltsam und hat sehr viel ihrer Erfahrung weitergegeben. 
Für mich heißt das jetzt: Ich muss nur noch eine Augenuntersuchung machen lassen, dann kann ich als Zuchtrüde eingetragen werden. Dann können die Mädchen kommen!

 

27.10.13

Einsatz Nr. 12
Das war ein netter Einsatz! Um 22:20 Uhr wurden wir zu einer Suche ins Aschaffenburger Schöntal alarmiert. Ein Mann aus dem Altersheim war von einem Spaziergang nicht mehr zurückgekommen. 
Ins Schöntal? Das wird ja lustig, dachte ich mir, da sind bestimmt ganz viele Menschen zu finden. Und wirklich, so war es. Auf vielen Bänken saßen junge Leute, hatte etwas zu trinken dabei und schauten uns interessiert zu. "Gut, das es nicht Sommer ist", meinte mein Herrli, "sonst wären noch mehr Leute hier und sie säßen bestimmt nicht nur brav auf den Bänken." Na ja, die jungen haben mich sowieso nicht interessiert, ich sollte ja einen alten Mann suchen. 
Wer das Schöntal kennt weiß: Wir waren bald fertig, so groß ist es ja nicht! Wir bekamen auch keinen anderen Einsatzort und durften schon bald wieder nach Hause. 

20.10.13

Jetzt wird´s aber Zeit! 
Wirklich! Herrli sollte sich doch öfter mal die Zeit nehmen, mein Tagebuch weiterzuschreiben. Es ist nämlich viel passiert, was erwähnenswert ist. Ich fange mal von hinten an: 

Seit heute gehen wir wieder sonntags auf den Hundeplatz  nach Großwallstadt. Herrli meint, ich müsse wieder das ordentliche Gehen, Sitzen und Warten üben. Schließlich will er im nächsten Frühjahr mit mir wieder eine Prüfung machen und bei der Unterordnung besser abschneiden. Ich mag das alles zwar nicht so besonders, aber ich mache halt mit! Herrli soll mit mir zufrieden sein. 

Am letzten Montag war ich mit Frauli spazieren, als aus dem Wald ein Schäferhund kam. Er hat mich sofort angefallen, ich hatte keine Zeit, zu reagieren. Ich habe zwar noch versucht, mich zu wehren, aber er hat mich am Rücken erwischt und einen Reißzahn hängen lassen. Es hat ganz schön weh getan! Am Abend waren wir dann bei der Tierärztin, die mir das Fell rasiert und meine Wunde ausgespült hat. Mit einem silbernen Spray hat sie dann die Stelle abgesprüht. Das sieht vielleicht lustig aus! Am Mittwoch waren wir noch einmal dort und ich muss noch ein paar Tage Antibiotika nehmen. Die schmecken ganz schön blöd! (Selbst in einem Würstchen versteckt!)

Einsatz 11
Am letzten Donnerstag wurden wir um 22 Uhr nach Trennfurt gerufen. Ein Pilzsammler war nicht mehr zurück zu seinem Auto gekommen und wurde gesucht. Weil der Mantrailer der Polizei unterwegs war, mussten wir bis 1 Uhr warten bis wir endlich zur Suche kamen. Bis nach 3 Uhr haben wir gesucht, aber nichts gefunden. Am Samstag stand dann in der Zeitung, dass der Mann am Freitagnachmittag in Mömlingen bei Bekannten aufgetaucht ist. 

So stand es im Main Echo:

Vermisster wieder bei Angehörigen

Klingenberg-Trennfurt Ein seit Donnerstagabend vermisster Pilzsammler ist am Freitagnachmittag wohlbehalten bei Angehörigen aufgetaucht. Der Mann war am Nachmittag gemeinsam mit seinem Bekannten in einem Wald bei Trennfurt unterwegs und hatte dabei offenbar gesundheitliche Probleme, so dass ihn sein Bekannter zum Auto zurückbrachte.

Als der nach etwa einer Stunde zurückkam, fehlte von dem 51-Jährigen jede Spur. Eine großangelegte Suchaktion am Donnerstagabend und Freitagvormittag war zunächst erfolglos geblieben. Gegen 18 Uhr verständigte er die Obernburger Polizei, die eine großangelegte Suchaktion mit Polizeihunden, der Rettungshundestaffel des Roten Kreuzes, freiwilligen Helfern der Feuerwehr aus dem Altlandkreis Obernburg und einem Hubschrauber startete. Gegen 15 Uhr kam am Freitag die erlösende Nachricht, dass der Gesuchte nach gut 20-stündiger Odyssee zu Fuß bei Verwandten in Mömlingen aufgetaucht sei. Diese hatten sofort die Polizei informiert und die Suche konnte beendet werden.

Einsatz 10
Der Einsatz vom 2. Oktober hat ein großes Medien-Echo gebracht, weil die Suche über mehrere Tage ging und die Frau nach 4 Tagen gefunden wurde. Wir haben allerdings nur am Mittwochabend gesucht. 

Feride Sancar aus Großostheim weiterhin vermisst

Polizei sucht mit Hubschraubern und Hunden
Feride Sancar aus Großostheim weiterhin vermisst

GROSSOSTHEIM, LKR. ASCHAFFENBURG. Die Suchmaßnahmen nach der 89-jährigen Feride Sancar aus Großostheim laufen weiterhin auf Hochtouren. Seit den frühen Morgenstunden sind u.a. Personensuchhunde der Polizei, ein Polizeihubschrauber und Einsatzkräfte der Feuerwehr, sowie der Wasserwacht im Einsatz.
 
Wie bereits berichtet, war Frau Sancar am Mittwochmittag bis etwa 12:30 Uhr war in der Obhut von Verwandten und hatte sich danach während deren kurzminütigen Abwesenheit offensichtlich zu Fuß auf Wanderschaft begeben. Wohin sie lief ist weiterhin unklar. Die Vermisste ist an Demenz erkrankt und zu Fuß recht gut unterwegs. Suchmaßnahmen der Aschaffenburger Polizei mit allen verfügbaren Kräften und dem Einsatz eines Polizeihubschraubers sowie von Personensuchhunden wurden eingeleitet und dauerten bis in die späten Mittwochabendstunden an. 
Seit Donnerstagmorgen ist erneut ein Großaufgebot an Einsatzkräften mit der Suche nach Frau Sancar beschäftigt. Neben der Polizei, sind zahlreiche Einsatzkräfte der Großostheimer Freiwilligen Feuerwehr, des Rettungsdienstes, der Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes und der DLRG im Einsatz. Auch der Sonnecksee ist in die Suche miteinbezogen. Wir bitten weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung und wiederholen die Personenbeschreibung der Vermissten: 173 Zentimeter groß, kräftige Figur, hat rot gefärbte Haare und trägt ein buntes Kopftuch, ist vermutlich bekleidet mit einem längeren, dunkelblauen Blazer, einem hellbeigen Rock, schwarzen Leggins und Clogs. Wer Frau Sancar gesehen hat oder sonst sachdienliche Hinweise geben kann, wird gebeten, sich mit der Polizei in Aschaffenburg unter Tel. 06021/857-2230 in Verbindung zu setzen.

Wo ist die Vermisste aus Großostheim?
Suche: Seit Tagen Fahndung nach Feride Sancar (89)

Großostheim Die 89-jährige Feride Sancar aus Großostheim ist seit Mittwoch verschwunden. Trotz tagelanger Suche von Polizei, Feuerwehr und Wasserwacht, die gestern fortgesetzt wurde, gibt es noch keine Spur von der altersdementen Frau. Jetzt hat die Polizei ein Passfoto von der Vermissten veröffentlicht.

Die 89-Jährige war am Mittwoch bis um die Mittagszeit in der Obhut von Verwandten, wie die Polizei berichtet. Offenbar während deren kurzzeitiger Abwesenheit verschwand Feride Sancar: Sie sei zwar an Demenz erkrankt, aber gut zu Fuß. 
Mit Hubschrauber und Hunden
 
Die Aschaffenburger Polizei suchte mit allen verfügbaren Kräften nach ihr, unter anderem per Hubschrauber und mit Hilfe von Suchhunden. Die Großfahndung endete zunächst am späten Mittwochabend und wurde am Donnerstagmorgen mit Polizeihubschrauber und Hunden fortgesetzt. Auch viele Einsatzkräfte der Großostheimer Feuerwehr, des Rettungsdienstes, der Wasserwacht, des Roten Kreuzes und der DLRG waren wieder dabei. Gestern suchte die Polizei mit zwölf Diensthunden Gebiete rund um Großostheim ab. Feride Sancar ist 1,73 Meter groß und hat eine kräftige Figur. Sie hat rot gefärbte Haare und trug zum Zeitpunkt ihres Verschwindens ein buntes Kopftuch. Bekleidet ist sie vermutlich mit einem längeren, dunkelblauen Blazer, einem hellen beigefarbenen Rock, schwarzen Leggins und Clogs. Außerdem hat sie eine vermutlich pinkfarbene Wolldecke dabei. Jens Raab

Vermisste Frau nach vier Tagen gefunden 
Suche: 89-Jährige unterkühlt, aber lebend in Gebüsch

Großostheim Sie lag durchnässt und unterkühlt in einem Gebüsch zwischen Großostheim und dem Aschaffenburger Gewerbegebiet Nilkheim-West: Nach vier Tagen intensiver Suche ist die 89-jährige Großostheimerin, die seit Mittwoch verschwunden war, am Samstagvormittag auf dem Gelände einer alten Gärtnerei an der Obernburger Straße gefunden worden.

Über den genauen Gesundheitszustand der Frau, die sich vermutlich wegen ihrer Demenzerkrankung verlaufen hatte, konnte die Polizei gestern keine Angaben machen. Tagelang hatte ein Großaufgebot von Polizei, Feuerwehr, Wasserwacht, Rettungskräften sowie Verwandte und Bekannte nach der 89-Jährigen gesucht. Unter anderem waren ein Hubschrauber und über ein Dutzend Hunde im Einsatz.
Zeugen gaben Hinweis
Auf die Spur der Frau kamen die Helfer über einen Hinweis von Zeugen, die sich nach der Veröffentlichung eines Fotos der Frau im Main-Echo am Samstagmorgen bei der Polizei meldeten: Sie hatten die Vermisste im Großostheimer Siedlerweg gesehen - etwa eineinhalb Kilometer vom späteren Fundort entfernt.
Polizei und Feuerwehr zogen darauf erneut ein Großaufgebot zusammen; wieder waren Suchhunde im Einsatz. Während sich die Einsatzkräfte zunächst das Areal einer Kiesgrube vornahmen, bevor sie auf dem Gelände der alten Gärtnerei suchen wollten, machten sich Angehörige und Bekannte der Vermissten dorthin auf den Weg.
Um 11.45 Uhr fanden diese schließlich die 89-Jährige noch vor Polizei und Feuerwehr. Sie lag nur acht Meter von der Obernburger Straße entfernt in einem Gebüsch - etwa drei Kilometer von zu Hause. Die Frau sei ansprechbar gewesen, so die Polizei. Nachdem ein Notarzt sie versorgt hatte, kam sie ins Krankenhaus. Jens Raab

   
7.9.13 Ferien-Ende
So langsam gehen die Ferien zu Ende - und damit auch die lange Zeit, die ich mit meinen Menschen verbringen durfte. Frauli ist wieder daheim, nachdem sie ein paar Wochen auf Kur war und Herrli muss wieder arbeiten. Es war eine schöne Zeit! 
Wir waren sogar ein paar Tage in Urlaub - in Schäftlarn. An einem der Abende habe ich meinen Bruder Breeze - der jetzt mit Künstlernamen Jocco heißt - getroffen. Wir sind an der Aumühle spazieren gegangen und konnten in der Isar schwimmen. Danach sind unsere Menschen im Kloster Schäftlarn in den Biergarten. Das ist zwar für uns nicht so spannend, aber nach dem Schwimmen war es doch ganz erholsam. Jocco ist ein guter Dummy-Arbeiter und geht mit auf die Jagd. Zudem ist er schon Vater! Wenn ihr ihm mal schreiben wollt, könnt ihr diese Adresse nehmen: jocco@labrador-starnberg.de Dort könnt ihr auch ganz viel von ihm lesen. 

Mein Bruder Jocco und ich an der Isar


Zuhause hat das Training wieder begonnen. Am letzten Samstag war ich ganz aus dem Häuschen, endlich wieder mal im Wald suchen zu dürfen. Das habe ich ausgiebig genutzt und bin ganz große Kreise gelaufen, viel mehr als ich musste. Aber ich habe es gebraucht. Heute waren wir in Haibach an der Marienkapelle. Dort wachsen ganz viele Dornen. Es war nicht sehr angenehm, doch ich bin stramm durch! Normaler Boden ist angenehmer. Das Suchen ist meine Welt, es gibt nichts Schöneres! 

11.8.13 Einsatz Nr. 9
Gestern Abend um 9 Uhr haben wir einen Voralarm bekommen und Herrli hat sich langsam fertig gemacht. Ich habe mir gedacht: Bis es losgeht kann ich erst noch eine Rund schlafen. Das hat sich rentiert, es ging erst um halb elf los. 
Wir sind nach Frammersbach gefahren und haben dort einen Schihang abgesucht. Von dort waren Hilferufe zu hören und die Polizei hat uns zusammen mit den Würzburgern alarmiert. Es war ein steiler Hang, in dem wohl eine Motocross-Strecke ist. Für mich war es gut zu laufen. 
Um es kurz zu machen: Es war nichts! Ich habe zwar einen halben Kasten Bier gefunden, Herrli hat ihn aber stehen lassen. Der Einsatzleiter hat gemeint, es hätten vielleicht Jugendliche eine Party gefeiert und unten im Dorf haben sie gemeint, sie hätten die Hilferufe gehört. Na ja, ein schöner Nachtausflug. 
Um halb drei waren wir wieder zu Hause. 
11.8.13 Ich bin der Schönste!
Jetzt habe ich es amtlich: Ich bin vorzüglich!

Herrli ist heute mit mir bis hinter den Frankfurter Flughafen gefahren und hat mich der Frau Hassi Assenmacher-Feyel vorgestellt. Sie ist Zuchtrichterin und kann genau sagen, ob bei Hunden alles in Ordnung ist. 
Hier meine Ergebnisse:
Zustand des Hundes: gut, gesund
Kopf: kräftig, typisch
Oberkopf: mittel, flach
Stop: mäßig
Pigment: kräftig, Nase etwas heller
Auge: mittelgroß, dunkel, sanft, typisch
Oberlefzen: schöner Bogen
Unterlefzen: trocken, stark pigmentiert
Gebiss: Schere
Behänge: korrekt, normal
Gebäude insgesamt: vorzüglich
Hals: trocken, korrekt
Brust: breit, korrekt
Vorbrust: gut
Lenden: korrekt
Rücken: gerade
Kruppe: leicht abfallend
Rute: Ansatz gut, korrekt getragen
Knochenstärke: gut
Vorhandläufe: gerade
Vorhandwinkelung: korrekt
Ellenbogen: korrekt
Schulter: schräg
Hinterhandläufe: gut
Pfoten: Katzenpfoten
Gangwerk: korrekt
Geschlechtsgepräge: rüdenhaft
Schulterhöhe: 56 cm
Kondition: muskulös
Behaarung: ok
Verhalten: freundlich, zutraulich
Gesamturteil:
Ideale Größe, maskuliner Kopf, sehr guter Ausdruck, dunkle Augen, sehr gut getragener Behang, vorzügliches Gebäude, korrekte Linien und Winkelungen, raumgreifende Bewegung
Gesamterscheinung: VORZÜGLICH

 Mädels, jetzt könnt ihr kommen!
Diese Bilder hat die Bezirksgruppe veröffentlicht:

 

                                 



 

21.6.13 Endlich wieder (fast) normal

Es wird Zeit, dass alles wieder normal läuft. Heute gehen wir endlich wieder mal ganz zum Training. 
Herrli war drei Wochen in Bad Neustadt und hat uns alle allein gelassen. So richtig gefallen hat es ihm nicht. Die erste Woche waren sehr zaghafte Anwendungen (erst Wanderung 500 Meter!), in der zweiten Woche ging  es dann langsam los und als die sportlichen Aktivitäten einigermaßen nach Herrlis Geschmack waren, war die dritte Woche auch schon herum. Na ja, er hat`s ausgehalten. Ich hatte es ja auch nicht leicht, so ganz ohne Hetzen, Jagen und Trainieren. Aber auch ich habe es ausgehalten!

Seit 23. Mai ist nun Herrli wieder zu Hause. Er ist aber noch krankgeschrieben, darf kein Auto fahren und  nicht in die Schule gehen. Da habe ich ihn den ganzen Tag bei mir! Das ist super! Na ja, er hat jeden Tag einen anderen Termin: beim Physiotherapeuten, bei Arzt, im Fitnessstudio oder mit der Herzsportgruppe, so dass er zurzeit ganz schön sportlich ist. Das kommt auch mir zugute: Wir machen ausgiebige, stramme  Spaziergänge, so dass meine Kondition nicht leidet. Frauli fährt uns manchmal etwas weiter weg und wir laufen dann heim. Am letzten Samstag waren wir schon zwei Stunden im Training, heute geht es ins Abendtraining. Ich denke, dass wir beide durchhalten. 

   
30.4.13 Doofe Wochen

Seit 2 Wochen ist es nicht mehr lustig. Herrli hängt nur noch müde zu Hause rum und muss sich schonen - nachdem er am 12. April einen Herzinfarkt gehabt hat. Wir waren ganz normal am Büchelberg spazieren, als er ganz plötzlich über Schmerzen in der Brust klagte. Ich wusste auch nicht, was das soll und bin mit ihm noch langsam weiter gegangen. Nachdem er aber zwischendurch sogar noch mal Pause auf einer Bank gemacht hat, habe ich mir schon Gedanken gemacht. Er hat es aber noch nach Hause geschafft. Dort hat Frauli dann den Rettungswagen gerufen und die haben ihn ins Klinikum gebracht. "Noch rechtzeitig!", hat der Arzt gemeint. Eine ganz Woche war er im Krankenhaus, jetzt wartet er auf den Beginn der Reha in Bad Neustadt. Nachmittags können wir zusammen mit Frauli trotzdem spazieren gehen, allerdings  wirklich nur spazieren. Ab  und zu wirft Herrli einen Ball, aber richtig lustig ist das nicht. 
Letzte Woche haben meine Freunde von den Rettungshunden auf unserer Wiese trainiert, da musste ich natürlich hin. Herrli hat mich in die Suche geschickt, ich kam zu ihm zurück, habe aber dann Angelika zum Opfer geführt. Das war in Ordnung so - auch wenn es mit Herrli lustiger wäre! 
Jetzt warten wir auf den Beginn der Reha am Freitag. Da ist Herrli drei Wochen fort und ich darf ihn nicht besuchen. Das wird doof! Gut, dass Frauli morgens und nachmittags mit mir spazieren geht!

  Wanderkarten

Herrli hat auf seinem Handy unsere Tagesausflüge festgehalten. Nach und nach stelle ich euch unsere Spaziergänge hier ein:

Findberg: 2,2 km Elterwald: 1,9 km
Haibacher Hölle:2,6 km  Klinikum: 3 km
Buch: 1,5 km
15.3.13 Opfer-Diebstahl

Heute war ein prima Training. Schon am Morgen habe ich mich gewundert, warum Herrli seine Einsatzsachen für das Training anzieht. Dabei sind wir ganz normal in den Rehberg bei Gailbach gefahren und haben wie immer mit Anzeigen begonnen. 
Auf einmal gingen die Piepser los: Einsatz am Zeltplatz der Pfadfinder! (Der Einsatz war von Dominik geplant, er hatte fremde Opfer bestellt und die Einsatzübung vorbereitet.) So lief alles genau so ab, wie im Ernstfall: Wir haben und am LKW als erster Trupp angemeldet, Tobias war unser Begleiter und wir haben ein Gebiet zugewiesen bekommen. Am Beginn des Suchgebietes hat mich Herrli auf die Suche geschickt und ich bin gleich los. 
Nicht lange und ich hatte schon einen Duft in der Nase. Das wollte ich gleich Herrli melden und bin zurück zu ihm. Doch wie sollte ich den Anfangsverdacht melden? Also bin ich noch mal los und habe genau geschaut, wo der Patient liegt. Jetzt konnte ich Herrli genau sagen, wo er hin muss. Ich habe ihn geholt und durch den Wald geführt.  Am Opfer haben Tobias und Herrli alles so gemacht, als ob es ein Ernstfall wäre - und ich musste zuschauen! Dann hat aber das Opfer doch mit mir spielen dürfen. 
Als Herrli an die Einsatzleitung den Fundort durchgegeben hat, bekam er zur Antwort, dass das der falsche Patient sei und wir noch weiter suchen müssten. 
Was war geschehen? Der Patient hatte etwas außerhalb unseres Suchgebietes für einen anderen Hund) gelegen. Wie sollte ich so genau die Grenze kennen, als ich ihn gerochen habe?  
Also: (wie sagte Opa Bepp immer?) Selten ein Schaden, wo kein Nutzen ist! 
Ich durfte zum zweiten Mal auf die Suche gehen und habe auch schon bald wieder zwei Kinder gefunden. Sie hatten auch kein Würstchen für mich dabei und so musste ich bei Herrli meine Belohnung abholen. Auch die beiden wurden erst versorgt, bevor sie mit mir spielen durften. Als wir zurück kamen, war ich doch ein bisschen außer Atem! 
Herrli musste noch ins Rotkreuzheim nach Haibach. Da haben die Menschen Erste Hilfe Übungen gemacht und wir Hunde durften ausruhen. 
Bei der ganzen Übung war eine Fotografin dabei und hat schöne Bilder gemacht, auch von der ganzen Gruppe. Hier sind sie: 

Sind wir nicht ein schönes Team?

 

Ich bin bereit!

 

Mir läuft schon das Wasser im Maul zusammen!

 

Wann geht´s denn endlich los?

 

14.2.13

Ich bin ein Lehrer-Ausbildungshund

Das war eine interessante Woche! Mein Herrli war eingeladen zu einem Schulleiterlehrgang zur Sicherheitserziehung in Fischbachau. Das liegt in der Nähe des Schliersees in Oberbayern, ganz in meiner alten Heimat. Am Dienstagfrüh sind wir um 6 Uhr losgefahren, kurz vor 8 Uhr gab es eine unangenehme Unterbrechung. Es hat erst zwei seltsame Schläge getan, dann ist das Auto ganz holprig gefahren. Herrli ist an der Ausfahrt runter von der Autobahn und hat geschaut, aber nichts gesehen. Als er weiterfahren wollte, hat das rechte Rad immer noch geruckelt. Da hat er den ADAC angerufen. Dort hat er erfahren, dass schon mehr Autos über einen großen Stein gefahren seien und deshalb solle er die Polizei anrufen. Die Polizistin war ganz nett und hat erzählt, dass ein LKW den Fahrbahn  hochgeschleudert und sich den Unterboden aufgerissen habe. Ein anderer PKW sei auch schon drüber gefahren. So wurde unser Auto abgeschleppt. In der Werkstatt haben wir erfahren, dass bei beiden rechten Rädern die Felgen verbeult waren und ersetzt werden müssen. Der Werkstattmann hat gesagt, dass er die Reparatur heute noch erledigen könne, es aber ein paar Stunden dauere. So haben wir von 9 bis halb vier gewartet, bis das Auto fertig war. Dann hat aber Herrli Gas gegeben und wir sind in 2 ½ Stunden nach Fischbachau gefahren. Dort ist in Achatswies ein Lehrgangshaus der Stadt München, in das wir eingezogen sind. Wir haben ein Zimmer im Erdgeschoss bekommen mit direktem Ausgang auf die Wiese. So konnte Herrli in seinen Pausen immer schnell zu mir kommen und mit mir spielen. In den großen Pausen sind wir länger spazieren gegangen. Herrli durfte am Mittwochfrüh und am Donnerstagnachmittag das Schulhundeprogramm vorstellen. Er hat aber immer nur eine viertel Stunde bekommen und konnte deshalb keine Übungen mit mir machen. Ich war aber dabei und habe am Schluss auch ein paar Leckerli bekommen. Das war schon so in Ordnung! Sehr schön war, dass es am Dienstagabend geschneit hat und am Morgen alles dick mit Schnee bedeckt war. Das war eine Gaudi! Ich bin durch den tiefen Schnee gerobbt und über die Wiesen gerast, so schnell es halt im Tiefschnee ging. Bei unserem Morgenspaziergang ist Herrli gleich drei Mal ausgerutscht und hingefallen. Gut, dass er sich nicht weh getan hat, sonst hätte ich noch Hilfe holen müssen. So früh war nämlich noch keiner zu Fuß unterwegs!

Am Freitag sind wir nicht gleich nach Hause gefahren. Erstes Ziel war Mama Enya. Richtig, wir sind nach Rosenheim gefahren und haben meine Mutter besucht. Sie ist schon recht alt, 11 Jahre. Aber sie ist noch ganz fit. Als ich in die Wohnung kam, haben wir uns ausgiebig begrüßt und sie hat mich ganz lange an ihr schnuppern lassen. Ehrlich: Ich hätte sie nicht mehr als meine Mutter erkannt. Wir haben dann zusammen mit unseren Menschen einen langen Spaziergang gemacht, Schneebälle gefangen und gespielt. Es war richtig schön!

Zweites Ziel war in der Nähe von Rosenheim. Dort wohnt ein alter Lehrer, der das Programm für den Computer gemacht hat, mit dem Herrli seine Zeugnisse schreibt. Dort haben wir eine Flasche Frankenwein abgegeben, dass der Oberbayer mal schmeckt, was es bei uns für gute Sachen gibt.

Das nächste große Ziel war Schäftlarn. Frauli ist nämlich mit dem Zug runter gefahren, um das Faschingswochenende hier zu verbringen. Außerdem hatte Rudi Geburtstag und wir haben natürlich auch gefeiert. In der Küche habe ich mich lange aufgewärmt, der Holzofen macht halt doch eine andere Wärme als die Heizung bei uns zu Haus. Seit Sonntag sind wir nun wieder daheim.

25.1.13

Einsatz Nr. 8

Gut, dass ich Allradantrieb und Spikes-Krallen habe. Heute waren wir in Groß-Umstadt und haben dort eine vermisste Frau gesucht. Ich war gerade mit Herrli spazieren, als Anke anrief und den Alarm weitergab. Wir sind flott ans Auto und schnell heim gefahren. Herrli hat sich angezogen und los ging´s.  Eine dreiviertel Stunde hat die Anfahrt gedauert bis ans Krankenhaus in Groß-Umstadt. Dort haben sie seit dem Nachmittag schon eine Frau vermisst, die wir dann zusammen mit der Babenhäuser Staffel gesucht haben. Es war sehr kalt und alle Wege waren mit Schnee bedeckt. Mein Suchgebiet war ein Weinberg. Ich hatte keine Probleme. Aber Herrli und Tobias mussten ganz schön aufpassen, dass sie nicht ausgerutscht sind. Nach einer guten Stunde waren wir fertig und sind zur Einsatzleitung zurück. Bevor zum zweiten Mal eingeteilt wurde kam die Meldung, dass die Frau gefunden wurde.  Inzwischen haben wir erfahren, dass sie im Schwimmbad des Krankenhauses war – da hätten wir lange suchen können.

Am Samstag waren wir auf der Gailbacher Seite des Findbergs zum Training. Auch hier war alles verschneit und glatt. Da habe ich mir wahrscheinlich irgendwie den rechten Hinterfuß verrenkt – auf jeden Fall hat mir drei Tage lang das Bein weh getan. Ich hatte am Montag deshalb gar keine Lust zum Spazierengehen und bin nur mal schnell auf die Wiese um meine Geschäfte zu erledigen. Große Geschäfte mache ich auf der Wiese aber keine. Dort sind keine Büsche und kein hohes Gras, so dass ich mich dahinter nicht setzen könnte. Also muss ich immer gegenüber in die Büsche, es soll mir ja keiner zuschauen!

20.1.13

Erfolgreiches Training
Gestern hatte ich ein sehr erfolgreiches Training: Während der Suche sind mir zwei Hasen über den Weg gelaufen und ein Reh hat mich beinahe umgerannt. Leider hatte ich keine Zeit, mit ihnen zu spielen, ich musste ja zu den Opfern, die im Schnee gefroren haben. Zuerst habe ich schon mal geschaut, wo die Hasen hinrennen, aber sie sind einfach in den Wald hineingerannt. Das Reh war ganz schön dreist. Mitten im Lauf kam es direkt von links genau in meine Laufbahn. Dabei hatte ich doch Vorfahrt! Die sind ganz schön blöd, diese Waldviecher!

Eine schlimme Bemerkung hat Nicola gemacht: Ich würde langsam alt werden, hat sie gemeint und ich bekäme eine graue Schnauze. So ein Blödsinn! Der Schnee hat vielleicht meine Schnauze etwas weiß gemacht, mehr nicht. Ich und alt! So kurz vor meinem 5. Geburtstag stehe ich im Vollbesitz meiner Manneskraft! 

 

5.11.12

Einsatz Nr. 7
Am Sonntagabend war es mal wieder soweit: Der Piepser ging kurz nach 20 Uhr los und ich durfte mit in den Einsatz nach Niedernberg. Ich bin mit Herrli und Michael Karg 1 1/2 Stunden durch den Wald gelaufen, wir haben aber nichts gefunden. Die anderen fünf Hunde unserer Staffel, die beiden Mantrailer der Polizei und die vielen Feuerwehrleute auch nicht. Am Montag ist der gesuchte Mann dann der Polizei in die Arme gelaufen.  In der Zeitung stand am Dienstag:

Suchaktion mit glücklichem Ende: 81-Jähriger ist wieder da

Rentner aus Niedernberg war seit Sonntag vermisst 
Die großangelegte Suche nach einem 81-Jährigen, der seit Sonntagabend vermisst wurde, hat ein glückliches Ende gefunden. Am Montagvormittag fanden Polizisten den Rentner in der Nähe der Niedernberger Grotte. Der Mann ist leicht unterkühlt, ansonsten aber gesundheitlich wohlauf.

Eine Polizeistreife, die an der großangelegten Suchaktion beteiligt war, hatte den Mann kurz vor 11.30 Uhr in der Nähe der Grotte in Niedernberg entdeckt. Die Beamten sahen den Vermissten im Rückspiegel, als er gerade auf seinen Spazierstock gestützt, aus dem Wald gelaufen kam. Er hat die Nacht im Wald wohl recht gut überstanden.

Auf den ersten Eindruck machte der erleichterte Rentner zwar einen geschwächten, aber gesundheitlich fitten Eindruck, er wurde allerdings vorsorglich an Einsatzkräfte des Rettungsdienstes übergeben und dort näher untersucht.
 
Die Suchaktion, an der seit den Morgenstunden gut 100 Polizeibeamte und ein Polizeihubschrauber unter Leitung der Obernburger Polizei beteiligt waren, fand somit ein erfolgreiches Ende.

Der 81-Jährige war am Sonntag gegen 14.00 Uhr mit seinem Auto von zu Hause losgefahren, da er im Bereich der Grotte im Niedernberger Wald spazieren gehen wollte. Als er bei einsetzender Dunkelheit nicht nach Hause zurückkehrte, machten sich Angehörige auf die Suche nach dem 81-Jährigen. Sie fanden das Auto des Rentners an der Niedernberger Grotte. Nachdem erste Suchmaßnahmen erfolglos waren, erstatteten die Verwandte eine Vermisstenanzeige bei der Obernburger Polizei. red

Ralf Hettler hat dazu eine Bilderserie im Main Echo-Internet veröffentlicht:  

 

28.10.12

Winter im Oktober – Schotten 2012

Soweit ich weiß, beginnt der Winter im Dezember. Das stimmt aber wohl nicht, denn wir waren das ganze Wochenende im Schnee! Mit der Staffel waren wir wieder in Schotten am Hoherodskopf. Das ist mit 764 m der zweithöchste Gipfel im Vogelsberg. Der Wetterbericht der Tage zuvor hatte die Menschen gewarnt und so hatten sie ihre warmen Wintersachen dabei und für uns ein paar Wolldecken mehr. Und sie wurden gebraucht! Schon bei der Anfahrt am Freitagabend fiel der erste Schnee, in der Nacht sank die Temperatur unter null Grad. Trotzdem ließ mich mein Herrli im Auto schlafen. Er hatte den Boden gut gepolstert, so dass mir die Kälte in der Nacht nichts ausmachte. Am Samstagfrüh hatten wir vor der Haustür des Bergwachthauses die schönste Winterlandschaft und über 10 cm Schnee. Beim Morgenspaziergang habe ich den Schnee wirklich genossen! Die Menschen packten sich warm ein und trotzten den Temperaturen und dem Wind. Sehr eifrig wurde trainiert: Am Samstag gab es zwei Einheiten, am Sonntagfrüh eine. Diese Intensität hat Erfolge gezeigt: Alle Hunde waren ohne Ausnahme gut zu führen, besondere Aufgaben konnten bis ins kleinste Detail geübt und gleich gefestigt werden. Im „Dauerstress“ waren unsere Trainerinnen Angelika und Nicola, schließlich war das Training für elf Hunde zu planen und durchzuführen. Bei der Abschlussbesprechung betonten alle, dass ein solches Wochenende für den Zusammenhalt der Gruppe sehr wertvoll ist und dass die Trainingseinheiten alle Hunde ein großes Stück weiter bringen.

Für mich wurde das Finden von „Hochopfern“, also Opfer auf Hochsitzen und auf Bäumen, als Schwerpunkt gesetzt. Als ich das erste Mal an der Leiter zum Hochsitz stand und merkte, dass ich nicht an mein Würstchen komme, habe ich schnell einmal gebellt. Dann ist mir aber eingefallen, dass ich ja nur mein Herrli holen muss, um an Würstchen und Spielzeug zu kommen. Schön war, dass ich die Übung gleich noch mal machen durfte. So bekam ich alles doppelt!
Am Sonntagfrüh hatte ich den vollen Stress, so viele Opfer waren für mich ausgelegt. Mein Herrli hat mich zur Suche geschickt und ich habe gleich zwei Kinder gefunden, die im Schnee saßen und gespielt haben. Ich habe ordentlich angezeigt und meine Belohnung bekommen. Opfer 1 und 2! Herrli hat zwar gemeint, dass die Kinder gar keine Opfer gewesen seien, aber woher soll ich denn das wissen! Also hat er mich noch mal geschickt und ich bin wieder zu dem Platz, an dem die Kinder saßen. Ich hatte nämlich gleich gerochen, dass gleich dahinter noch ein Opfer liegt. Als ich zu Herrli zurückrannte, hat er es mir nicht geglaubt und mich gleich weitergeschickt. Ich bin aber noch mal hin und da hat er das Opfer auch gesehen. Somit zähle ich das Finden doppelt! Opfer 3 und 4! Auf dem gemeinsamen Rückweg darf ich immer neben Herrli herlaufen. Schon nach ein paar Metern hatte ich schon wieder einen Menschen in der Nase. Ohne dass mich mein Herrli schicken musste bin ich los und habe das Opfer auch gefunden. Doch was macht mein Herrli? Er ruft mich zurück und will, dass er mich erst ordentlich losschicken kann. Das hat er auch dann gemacht. So zähle ich dieses Opfer auch doppelt und komme somit auf sechs Opfer! Ganz verstanden habe ich nicht, warum ich erst zum Ausgangspunkt zurückmuss, wo ich doch schon früher weiß, wenn da einer liegt. Na ja, die Menschen haben schon komische Regeln. Im Ernstfall halte ich mich aber nicht daran! Manchmal sind wir Hunde doch schlauer als die Menschen! Auf jeden Fall waren wir alle am Sonntagnachmittag ganz schön müde. Zu Hause habe ich mich gleich ins Bett gelegt. Im Schnee zu laufen ist doch ganz schön anstrengend!

19.9.12

Bücherstar
Von mir ist ein Buch erschienen - halt besser: Mit mir ist ein Buch erschienen!
Ja wirklich. Meine Züchterin Katharina Schlegl-Kofler hat (wieder einmal) ein Buch herausgebracht, in dem meine Rasse vorgestellt wird. BeI Amazon wird dieses Buch so beworben: 

Produkt-Information

Labrador Retriever (GU Rassenporträts) von Katharina Schlegl-Kofler von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH (Gebundene Ausgabe - 8. September 2012)

EUR 24,99

In diesem Buch durfte ich erzählen, wie ich zu meinen Menschen gekommen bin und was ich so mache. 

Das habe ich erzählt:

Gestatten. Manyoaks Bailey. Labrador.
Mir geht es gut auf dieser Welt. Alles was ich mache, mache ich gern.
Oder besser: Alles, was ich mit meinem Herrli mache, begeistert uns beide!
Mein Herrli hat großes Glück gehabt, als er vor vier Jahren den Tipp bekam, sich einen Labrador anzuschaffen. An einem Informationsabend der Rettungshundestaffel im Roten Kreuz wurde die Arbeit der Rotkreuzhelfer vorgestellt und die Aufgaben der Hunde erklärt. Als „alter ehrenamtlicher Rotkreuzler“ war es genau das, was er suchte: Eine sinnvolle Beschäftigung mit einem Hund. Dabei war es gar nicht er, der unbedingt einen Hund wollte. Eigentlich wollte Frauli, dass ein „lieber, netter“ Hund ins Haus kam. Aber auch dafür sei ein Labbi bestens geeignet, meinte damals die Staffelleiterin.

Also machten sich die beiden auf den Weg von Aschaffenburg nach Rosenheim ans andere Ende Bayerns. Warum so weit? Katharina Schlegl-Kofler hatte Welpen, die Anfang August abzugeben waren. Somit hatten meine Menschen genügend Zeit in ihrem Urlaub, mich an die neue Heimat zu gewöhnen. Schon nach ein paar Tagen ging es los mit meiner Ausbildung: Es machte Spaß, zu fremden Menschen (die Staffelmenschen nennen sie „Opfer“) zu rennen und dort ein Leckerli abzuholen. Jeden Samstag ging es nun ins Training. Ich brauchte mich nicht anzustrengen: Alles, was ich lernen musste, war interessant! So durfte ich nach der Begleithundeprüfung und dem Eignungstest beim Roten Kreuz schon nach gut zwei Jahren zur Rettungshundeprüfung. Schön, dass sie in Traunstein war, da konnte ich in meiner „Kinderheimat“ zeigen, was ich gelernt hatte.

Zu Hause ist es mit den Einsätzen nicht allzu stressig. Die Menschen hier am Untermain passen gut auf, dass sie nicht verloren gehen. Die paar Mal, bei denen ich nun mit im Einsatz war, waren genau so spannend, wie die Trainingseinheiten. Und die sind schon prima! Da rennt man durch den Wald, immer auf der Suche nach einem menschlichen Duft. Habe ich einmal einen in der Nase gilt es den Vermissten zu finden, was uns Hunden natürlich nicht schwer fällt. Jetzt wird durch Bellen angezeigt, wo der Mensch liegt, damit mein Herrli und die anderen Sanitäter nachkommen und Hilfe bringen. Es sind natürlich noch andere Hunderassen in der Staffel. Wir Labbis sind aber die liebsten (behaupte ich und die anderen Labbis): Wir erschrecken die Opfer nicht, weil schon unser Aussehen Vertrauen erzeugt. Ohne Stehohren sieht ein Hund doch gleich viel weniger aggressiv aus!

Einen Nebenjob habe ich übrigens auch: Weil ich gut mit Kindern auskomme und weil mein Herrli selbst Lehrer ist, hat er eine Ausbildung zum Schulhunde-Führer gemacht. Jetzt geht er mit mir in Grundschulklassen und erklärt den Kindern, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie einem Hund begegnen. Nachdem die Klassenlehrer die Schüler theoretisch gut vorbereitet haben, ist es meine Aufgabe, die praktischen Übungen mit ihnen durchzuführen. Da muss man ganz ruhig bleiben und darf den Kindern keine Angst machen! Ich gehe an ihnen vorbei, sie begrüßen mich und fragen mich, ob sie mich streicheln dürfen. Will ich einmal nicht angefasst werden, drehe ich mich einfach zur Seite. Das verstehen die Kinder sehr schnell und lassen mich in Ruhe. Wer will schon von jedem gestreichelt werden? Mein Herrli sagt immer, ich sei sehr gut zu „lesen“ und zu verstehen.

Das stimmt offenbar. Zu Hause kann ich gut mit meinen Menschen kommunizieren. Sie verstehen mich gut, wenn ich für „die kleinen Geschäfte“ auf die Wiese muss, in den Flur will, um meine Ruhe zu haben oder wenn ich Herrli zum Schmusen auf meine Decke bitte. Ich brauche sie dann nur geduldig intensiv anzuschauen. Irgendwann kapieren sie, was ich will. Was ich inzwischen aufgegeben habe, ist um Futter zu betteln. Diesen Wunsch haben meine Menschen nie verstanden, da habe ich es einfach sein lassen. Eigentlich bekomme ich ja auch genug!

Zwei Bilder sind auch drin: 

Bin ich jetzt berühmt?

 

11.9.

Gefunden! Einsatz Nr. 5
Nicht zu früh freuen! Nicht ich habe gefunden, sondern ein Kollege der DLRG aus Würzburg! Aber immerhin: Unser Einsatz war erfolgreich. 
Einen Großeinsatz hatten wir am Montagabend, den 10. September zusammen mit der Polizei und den benachbarten Feuerwehren. Zu einer Personensuche wurden wir auf den Parkplatz beim Gasthaus Echterspfahl, kurz vor Rohrbrunn gerufen. Nachdem der Mantrailer der Polizei nach fast 2 Stunden keinen Erfolg hatte, setzte unsere Staffel Nicoals Amy, Gelis Amy und später dann auch Bernds Clooney ein. Und natürlich mich mit meinem Herrli. Mit uns ist Annika gegangen und ein Feuerwehrmann. Bernd hatte uns ein gutes Waldstück zugeteilt. Es war sehr flach und es gab kaum Dornen. Gerade richtig für Herrli. Es lief prima. Ich konnte große Kreise gehen, der Wind kam gut. Leider war die gesuchte Person nicht in meinem Gebiet. Mein Einsatz ging los kurz nach 20.30 Uhr und ich bin bis kurz vor 22 Uhr gelaufen. Weil es so interessant war, habe ich gar nicht gemerkt, dass ich müde werde. Einmal hat mir Herrli etwas Scheußliches angeboten. Er hatte aus seiner Wasserflasche Wasser abgefüllt und als ich trinken wollte, perlte es ganz eklig in meiner Nase. Das war nicht so schön. 
Weil das Suchgebiet sehr groß war, wurden die Staffeln aus Würzburg und Babenhausen nachalarmiert, so dass am Ende 16 Hunde im Einsatz waren. Wir waren mit 10 Helfern vor Ort. Die ersten Hunde gingen um 20.30 Uhr auf die Suche, gegen 23.30 Uhr meldeten die Kollegen der DLRG Würzburg „Person gefunden“. Die Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen hat super geklappt: Unser LKW wurde von der Feuerwehr mit Strom versorgt und Feuerwehrleute begleiteten unsere Suchteams als ortskundiger „3. Mann“. Ein herzliches Dankeschön sagten die Menschen auch  der Gaststätte Echterspfahl, die allen Helfern belegte Brötchen servierte.
Nach dem Einsatz sind die Menschen noch ins Rasthaus Rohrbrunn gefahren und haben etwas getrunken - mich haben sie einfach im Auto sitzen lassen!

Die Polizei Unterfranken hat auf ihrer Internetseite geschrieben: 

11.09.2012, PP Unterfranken


Gerade noch rechtzeitig - Großangelegte Suchaktion nach Vermisster erfolgreich

WEIBERSBRUNN, LKR. ASCHAFFENBURG. Laut Notärztin kam für eine psychisch belastete Frau am späten Montagabend die Hilfe der Retter gerade noch rechtzeitig. Die 40-Jährige war seit den Nachmittagsstunden als vermisst gemeldet und die Polizei musste das Schlimmste befürchten. In einer groß angelegten Suchaktion durchkämmten daraufhin Polizei, Feuerwehr und zahlreiche Angehörige von Hilfsorganisationen den Wald rund um den „Echterspfahl“. Kurz vor Mitternacht fanden sie schließlich die Vermisste in einem lebensbedrohlichen Zustand.

Gegen 16.15 Uhr war bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken der Notruf eingegangen, dass die 40-Jährige sich in einem stark psychisch belasteten Zustand befindet und verschwunden sei. Sofort wurden seitens der Polizei intensive Ermittlungen hinsichtlich des möglichen Aufenthaltsorts der Frau eingeleitet und eine Großfahndung ausgelöst. Zunächst konzentrierten sich die Suchmaßnahmen wegen dementsprechenden Anhaltspunkten auf den Waldbereich zwischen Schweinheim und Obernau. Dies verlief jedoch ohne Ergebnis und die Suche wurde in Richtung Spessart ausgedehnt.

Gegen 17.45 Uhr fanden die Einsatzkräfte dann mitten im Spessart auf dem Parkplatz des Forsthauses „Echterspfahl“, welches direkt an der Staatsstraße 2312 liegt, den Pkw der Gesuchten. Daraufhin wurde die Suchmaßnahmen nochmals intensiviert und unter anderem ein sogenannter Personensuchhund („Mantrailinghund“) der Polizei kam zum Einsatz. Für die großräumige Absuche der Waldfläche rund um das Forsthaus hatten sich rund 100 Einsatzkräfte der umliegenden Freiwilligen Feuerwehren unter Leitung des Kreisbrandinspektors des Landkreises Aschaffenburg eingefunden. Auch der Rettungsdienst war mit einem Einsatzleiter und 39 Kräften des Bayerischen Roten Kreuzes und des Malteserhilfsdienstes vertreten. Darunter auch die Bergwacht Spessart und die Rettungshundestaffel mit Einsatzkräften aus Aschaffenburg, Dieburg und Würzburg.

Letztlich ist es aus polizeilicher Sicht dem herausragenden Engagement und der Nachhaltigkeit aller Einsatzkräfte zu verdanken, dass die 40-Jährige dann kurz nach 23.30 Uhr mehrere Hundert Meter von ihrem abgestellten Wagen entfernt gefunden werden konnte. Eine Notärztin kümmerte sich sofort um die Frau, die sich in einem lebensbedrohlichen Zustand befand. Danach wurde sie vom Rettungsdienst in eine Klinik gebracht.

Audiodatei

O-Ton Pressesprecher Michael Zimmer

 

 

 

 

 

Foto: Feuerwehr Weibersbrunn

2. 9. 

Bestanden!
Ja wirklich! Ich habe meine zweite Prüfung bestanden. 
Gleich nach dem Urlaub sind meine Menschen mit mir im Wohnmobil nach Hassfurt gefahren, wo die Rettungshundeprüfung angesetzt war. Gut, dass wir am Sonntag bis zur Anmeldung um 7 Uhr schlafen konnten. Dann ging es recht flott:  Mein Herrli hat seinen Fragebogen ausgefüllt, dann kam schon die Verweisprüfung. Seit drei Wochen habe ich nicht mehr geübt, aber ich wusste doch noch, wie es geht. Ich habe das Opfer kurz untersucht, damit ich  alles meinem Herrli melden konnte. (Der Prüfer hat gemeint, ich solle schneller vom Opfer weg - warum eigentlich?) 

Gleich danach war die Unterordnung. Gut, dass mein Herrli das nicht so streng sieht. Wir sind gemütlich unseren Weg gegangen und ich habe alle Befehle gern ausgeführt. Das "Voraus" hat allen am besten gefallen. Nicht so angenehm war das Tragen mit dem Maulkorb. Der fremde Mann hat mich nicht richtig genommen und ich wollte abspringen, da hat er mich fallen lassen. Die Ablage hat ganz gut geklappt. Nach kurzer Zeit bin ich nur mal kurz aufgestanden und habe geschaut, wo mein Herrli eigentlich  versteckt ist. Da ich ihn aber nicht gesehen habe, habe ich mich wieder hingelegt. 

Endlich ging es zur Suche. Wir waren als letzte in unserer Fünfergruppe dran, das war schon recht langweilig. Da habe ich mich mit Herrli noch mal etwas zum Schlafen gelegt. Wir hatten ja unser Bett dabei! Aber dann! Es war ein flaches Gelände und schon nach zwei Minuten habe ich die erste Witterung bekommen. Es war ein Mann, der unter Ästen versteckt war. Kein Problem. Ich lief schnell zurück zum Herrli und mit ihm wieder zum Opfer. Dort hat Herrli unter den Ästen eine Seitenlage gemacht - es war gar nicht so einfach! 
Das zweite Opfer  war auch nicht sehr weit entfernt. Allerdings war ich doch schon etwas außer Atem, drei Wochen ohne Training kosten doch Kondition. Aber ich habe mir (fast) nichts anmerken lassen und habe Herrli wieder schnell abgeholt. Da ist allen ein Stein vom Herzen gefallen! 
So habe ich meine zweite Marke bekommen und darf jetzt mit Herrli zu den Einsätzen fahren. Ich freue mich drauf!

Unsere Mannschaft:

Neben mir ist Kira mit Annika, Amy mit Nicola, Ben mit Thomas und Layla mit Bernd. 

Willst du sehen, was ich gemacht habe? Dann schau auf youtube  

 

18. 8. bis 31. 8. 

Mein Urlaub in Schweden
Mit meinen Menschen war ich zwei Wochen in Schweden. Ich habe zwar jeden Tag einen Eintrag im Tagebuch verfasst, doch würde es hier den Rahmen sprengen. Wer sich für den genauen Ablauf interessiert, kann mein Herrli anrufen. Damit ihr aber einen Eindruck bekommt, wie schön es da ist, zeige ich euch hier ein paar Bilder:

Die erste Rast auf Fehmarn


Auf der Fähre von Puttgarden nach Rödby


   Unser "Haus" für 2 Wochen

   und mein Platz unter dem Tisch

 

 

überall viel Wasser - 

und Meerwasser schmeckt zum Schütteln!


 

Selbst in Schweden kann ich Kinder belustigen!

Hier tanzen wir um die Mittsommerstange  

So schöne Häuser gibt es dort

 

  
Michel aus Lönneberga und seine Schwester Ida wollten mich gleich da behalten. 

Strand und Meer - genau richtig für einen Labbi!

     

Mein Besuch in Stockholm

    

 

12.8.12

Vorfreude
Noch 6 Tage, dann geht´s los! Wir haben eine ganz große Reise vor: Mit dem Wohnmobil fahren wir zu Andrea nach Stockholm. Ich kann es mir zwar noch nicht vorstellen, wie das gehen soll, aber meine Menschen sind ganz zuversichtlich. Sie wollen das gemietete Wohnmobil mit Teppichen auslegen, damit ich nichts dreckig mache und auch die Sitzflächen mit Tüchern abhängen. Es darf nichts an meine Mitreise erinnern! Ich weiß schon, dass ich den ganzen Tag bei meinen Menschen im Auto bin - sogar nachts darf ich bei ihnen schlafen. Allerdings soll ich unter den Tisch und darf nicht ins Bett (obwohl da sicher noch Platz wäre!). Während der Fahrt soll ich angegurtet werden, damit mir beim Bremsen nichts passiert. Da bin ich ja mal gespannt! Ich freue mich auf jeden Fall auf den Besuch bei Andrea. Dort soll ganz viel Wasser sein! Es ist zwar Ostseewasser, Andrea hat aber gesagt, es schmecke nicht salzig. Hoffentlich hat sie Recht!

Sobald wir daheim sind, kommt schon der nächste Höhepunkt!
Am Sonntag, 2. September habe ich meine 2. Prüfung. Wir fahren dazu nach Hassfurt und zusammen mit Ben (von Thomas), Layla (von Bernd) und Kira (von Annika) zeigen wir, was wir gelernt haben. Ich bin mir sicher, dass (fast) alles klappt. Etwas Bauchweh hat Herrli noch bei der Ablage: Da muss ich solange liegen bleiben, bis ein Kollege seine Unterordnung gelaufen ist. Das wäre ja nicht schlimm. Aber: Herrli geht vorher weg, so dass ich ihn nicht sehen kann. Da habe ich keine Ruhe, dass er auch alles mitbekommt! Er hat mir versprochen, dass wir das im Urlaub noch kräftig üben, damit ich es dann auch schaffe. Das Suchen ist kein Problem. Wenn ich nichts finde, renne ich zu Herrli zurück und frage ihn, wie es weitergeht. Er zeigt mir dann immer, wo ich weitersuchen soll. Wenn ich gefunden habe, renne ich schnell zu Herrli zurück und springe ihn an. Da schnallt er sich an und rennt hinter mir her.  Das macht richtig Freude! (Etwas schneller könnte er es schon - er bremst mich ganz schön aus!) Gestern haben wir noch Hochopfer geübt, das sind Opfer, die auf einem Holzstoß liegen oder auf einem Baum sitzen und an die ich nicht drankomme. Ich probier es natürlich, wenn es aber nicht geht, hole ich Herrli. Der lässt dann die Opfer mit mir spielen.
Von mir aus könnte die Prüfung schon morgen sein!

13.6.12

Entwarnung
Alles in Ordnung! Mein Fuß ist wieder in Ordnung! Ich war am Montag mit Herrli bei der Tierärztin. Sie hat auch nicht genau sagen können, was los ist. Nur, dass mein Vorderfuß am rechten Mittelfußbereich etwas geschwollen ist. Sie hat mir eine Spritze gegen die Entzündung gegeben - ich war ganz tapfer! Die Tabletten, die ich jetzt täglich neh
men muss schmecken scheußlich! Auch wenn sie Frauli in ein Stück Schwartenmagen verpackt: Ich muss mich ganz schön überwinden, sie zu schlucken. Das Schlimmste ist, dass ich nicht mehr rennen soll. "Nur an der Leine gehen", hat die Tierärztin gesagt. Sie weiß gar nicht, was das für mich bedeutet! Heute was Herrli wenigsten mal mit mir im Elterwald, damit ich etwas anderes riechen kann. Da bin ich endlich mal wieder frei gelaufen, wenn es auch nur kurz war. Das war schön. Ich spüre schon fast nichts mehr im Fuß!

10.6.12

Trainingswoche
Eine Super-Sache! Mit der Staffel war ich diese Woche auf Trainingslager in Pobershau bei Marienberg im Erzgebirge. 5 Stunden sind wir gefahren bis wir dort waren. Genug geruht! 

Schon am Montag gab es die erste Trainingseinheit. Besonders mein Herrli hat sich über die Gegend gefreut: Fast alles ebene Flächen. Man merkt halt doch schon, dass er langsam älter wird und die Berge nicht mehr so gerne hinaufläuft. Mir macht das ja nichts. Gut: In der Ebene bin ich etwas schneller! 

Es ist alles super gelaufen! Ich hatte auch zwei fremde Opfer aus der Bensheimer Staffel dabei. Aber sie waren bald nicht mehr fremd und zudem riechen sie genau so wie meine Aschaffenburger Opfer! Am Dienstag haben wir keine Mittagspause gemacht und durchgearbeitet, also hintereinander zwei Einheiten trainiert. Das war super, baute ganz schön Kondition auf. 
Am Mittwoch habe ich mir bei einer Suche etwas weh getan, habe aber meine Zähne zusammengebissen und bin am Donnerstag beim Orientierungslauf mitgegangen. Es war eine schöne Wanderung an einem Bach entlang - da könnt ihr mal raten, ob ich baden war! 

Die Nachtübung am Mittwochabend habe ich nicht mitgemacht. Angelika meinte, es laufe alles so sicher, dass ich keine Experimente machen soll um bis zur Prüfung keine Fehler einzubauen. Richtig! Ich soll im Herbst zur Prüfung. Bis auf die Hochopfer ist alles sehr sicher. 

Auch die Trainingseinheit am Freitag habe ich nicht mitgemacht, mein rechter Vorderfuß tut doch noch etwas weh, aber nur beim Auftreten. Morgen will Herrli mit mir zum Tierarzt. Vielleicht kann er ja etwas die Heilung beschleunigen.

Frauli war übrigens auch dabei und hat immer bei den Suchen zugeschaut oder Opfer gemacht. Sogar bei der Nachtübung hat sie sich auslegen lassen. Sie hat sich dazu Stöcke zurechtgelegt um sich verteidigen zu können, falls böse Nachttiere gekommen wären. Es sind aber keine gekommen.

Das schönste der ganzen Woche? Ich durfte bei meinen Menschen im Zimmer schlafen!

2.5.2012

Keine Angst!
Wirklich! Ihr müsst keine Angst haben, dass es mir nicht gut geht. Und auch nicht, dass sich mein Herrli nicht um mich kümmert. Aber er meint, dass wir das "Alltagsgeschäft" nicht unbedingt ins Tagebuch schreiben müssen. 
Das Alltagsgeschäft ging nämlich ohne Unterbrechung gut weiter. Meine Sicherheit bei der Suche hat sich verstärkt, die Arbeit im Wald ist überhaupt kein Problem. Ich freue mich jeden Samstag auf das Training und rase kräftig durch den Wald. Die Opfer freuen sich, dass ich mein Würstchen bei ihnen trotzdem so zart wegnehme. Wenn ich zu Herrli zurückkomme springe ich ihn an, damit er mir meine Belohnung gibt und dann rennen wir beide los. Er will sich demnächst einen Bergsteigerhelm mit Visier kaufen, damit er nicht so sehr auf die Äste aufpassen muss. Da kann ich natürlich nicht auch noch darauf achten! Ich gehe meinen kürzesten Weg zum Opfer, Herrli muss schon schauen, wie er nachkommt. Manchmal sind da halt Gestrüpp und Äste im Weg. Bisher hat er aber noch immer einen Durchgang gefunden!

Schade, dass ich zurzeit nicht mit in den Einsatz darf. Im ersten Vierteljahr war Herrli drei Mal ohne mich fort. Aber ich war ihm nicht böse, Es waren Nachteinsätze bei Eiseskälte - da war ich doch lieber zu Hause im Bett! 

Auch meinen Nebenjob gibt es noch. Ein Mal war ich in einer dritten Klasse in Heimbuchenthal. Weil die Kinder gut vorbereitet waren, hat wieder mal alles gut geklappt.  

Mit guten Vorsätzen ist Herrli wieder in die Sonntags-Hundeplatz-Stunde gestartet, hatte aber die letzten paar Mal schon wieder keine Zeit. Na ja, so lustig ist der Hundeplatz auch nicht. Da machen wir immer nur diese langweilige Unterordnung. 

Lustiger war´s am letzten Sonntag. Da waren wir von der Staffel aus in Rothenbuch beim Rotkreuzfest und haben eine kleine Vorführung gezeigt. Die Leute sind immer ganz erstaunt, was wir Hunde so können. Nebenher dürfen wir auf die Geräte und auch mal spazieren gehen. In Rothenbuch war sogar ein Bach in der Nähe. Genau das Richtige für mich! 

So das war´s mal wieder. Wenn etwas Aufregende geschieht, melde ich mich wieder! 

19.11.2011

Test bestanden!
Heute wollte mich unsere Trainerin Angelika offensichtlich testen. Sie ließ Tessa zwei Opfer auslegen in einem Gebiet von 200x100 Meter. Das ist ja noch kein Problem! Aber: Zwei Seiten waren von einem hohen Wall mit Sträucher-Schnittgut umrahmt, über das mein Herrli nicht drübersehen konnte. So hatte er sich vorgenommen, an einer Seite entlang zu gehen und dann innerhalb des Holzwalles zurück. 
Nach etwa 150 Meter merkte ich aber, dass ein guter Menschenduft aus dem Wall herauskam und ich bin sofort über die Äste geklettert und habe auch bald das erste Opfer gefunden. Der Rückweg war aber schwierig. So bin ich etwas weiter nach hinten, dort war ein besseres Durchkommen. Ich habe mein Herrli abgeholt und ihn den Wall entlang geführt. Doch irgendwie sind wir an meinem ersten Durchlass vorbeigelaufen. Ich habe es nach etwa 50 Meter gemerkt und bin dann mit Herrli zurück an die Stelle, die ich zuerst genommen habe. 
Jetzt war es lustig: Ich hatte ja keine Probleme, über die Äste zu kommen, Herrli ist aber immer wieder in den Sträuchern versunken. Da hat er mich losgelassen und ich bin schon mal voraus zum Opfer, damit es nicht so lange warten musste. Endlich ist dann auch Herrli gekommen. 

Als er mich das zweite Mal angesetzt hat, hatte ich bald das zweite Opfer in der Nase. Schon beim Hinlaufen habe ich an mein armes Herrli gedacht: Der Weg war ganz schön weit! Ich habe mir mein Würstchen abgeholt und bin zu Herrli zurück und mit ihm an der Leine quer durch den Wald. Er hat ganz schön geschnauft!
Am Ende hat Geli gemeint, das wäre wohl ein bisschen schwer gewesen für meinen Ausbildungsstand. Da gebe ich ihr Recht: Es war ein bisschen schwer für mein Herrli! 

8.11.2011

Wieder gesund
Nicht erschrecken! Eigentlich war ich ja gar nicht richtig krank! 
Vor einer Woche war mein Frauli mit mir spazieren. Da sind wir dem Airedaleterrier Frey begegnet. Er hat mich im Winter schon einmal in die Lippen gezwickt, deshalb ist mein Frauli ganz langsam weitergegangen. Den ganzen Sommer über war Frey an der Leine. Jetzt aber hat ihn sein Herrli abgeleint und gesagt, dass er inzwischen ganz friedlich sei. War er aber nicht! Er ist gleich auf mich los und hat mich angegriffen. Ich habe mich zwar gewehrt und wir haben auch gleich voneinander abgelassen, aber da war es schon passiert: Mit einem seiner Reißzähne hat er mir an der rechten Schulter ein tiefes Loch gestochen! Am Nachmittag ist Herrli mit mir zur Tierärztin gefahren. Die hat das Loch gespült und geklammert und hat mir eine Spritze gegeben. Ich war ganz tapfer! Aber weh getan hat es schon! Gut, dass Herrli dabei war. Da konnte ich meinen Kopf unter seinen Arm stecken, dass keiner die kleinen Tränen gesehen hat. Als ich vom Tisch herunter war bin ich gleich zum Glas mit den Leckerli gelaufen. Das habe ich mir gemerkt! Vier Mal mussten wir zur Sprechstunde. Ich habe jedes Mal eine Spritze bekommen und Tabletten für zu Hause. Gestern ist die Klammer herausgekommen. Das war angenehm! 
Herrli wird nun die Rechnung  zum Herrli von Frey bringen. Hoffentlich bezahlt er sie!

 

18.9.2011

Stress?? Was ist das?

Diese Woche war ganz schön stressig - sagt mein Herrli. 

Am letzten Sonntagnachmittag kam eine Alarmierung für einen Primäreinsatz in Sailauf am Engländer. Da es gerade meine Mittagsschlafenszeit war, hat mich Herrli nicht mitgenommen. Ich darf ja auch zurzeit im Einsatz nicht suchen, weil meine Trainer mir noch nicht alles beigebracht haben, was zu einem guten Rückverweiser gehört.
So konnte ich in Ruhe ausschlafen und danach mit Herrli spazieren gehen (der Einsatz wurde nämlich bald abgebrochen. Die Polizei hatte den Mann gefunden.) 

Am Donnerstag erzählte mir mein Herrli, als er von der Schule heim kam, dass ein Alarm von Babenhausen unsere Staffel gerufen hätte. Aber auch dieser wurde schon bald wieder abgesagt. 

Am Freitag ging schon wieder der Piepser. In Babenhausen suchen sie (übrigens immer noch!) einen alten Mann, der mit seinem Fahrrad unterwegs ist. Da so eine Suche  länger dauern kann, durfte ich als Gast mitkommen. Ich musste zwar im Auto bleiben, während Herrli mit Anke und Finn suchten, doch Dominik war so nett und hat mich mal rausgelassen. Und in der Pause hat Herrli mit mir gespielt bis er ins nächste Gebiet musste. 

Am Samstag hatten wir eine Einsatzübung in Niedernberg. Zuerst hat Herrli eine Suche "gespielt", danach durfte ich mit Elisabeth und Ina aus Bensheim meine Übungen machen. Elisabeth ist das Frauli von Ace, meinem großen Bruder. Er hat leider gesundheitliche Probleme und darf nicht mehr in den Einsatz. Aber es war schön, ihn einmal zu treffen. Am Nachmittag kam wieder ein Alarm aus Babenhausen, weil sie eine neue Spur des Mannes gefunden hatten. Dieses Mal ist Herrli aber nicht mitgefahren, weil er am Abend zwei Zeitungstermine hatte.

So, jetzt erklärt mir mal, was Stress ist!

 

18.8.2011

Bücherstar

Zuerst einmal das Traurige: 
Von all dem, was ich euch jetzt erzähle, könnt ihr erst im nächsten Jahr im Herbst nachlesen! 

Was war los?
Heut Nachmittag war ich mit Herrli in der Schule. Dahin kamen auch sechs Schüler, obwohl doch Ferien sind. Wir haben alle eine halbe Stunde gewartet bis eine Fotografin aus Hamburg kam. Sie hat mich fotografiert im Einsatz als Schulhund und als Rettungshund. 
Warum?
Das Frauli von Mama Enya schreibt gerade wieder an einem Buch über Labradore. Darin soll ich meine Geschichte erzählen wie ich zum Rettungshund ausgebildet wurde und wie ich als Schulhund arbeite. Das Erzählen ist ja ganz einfach, das übernimmt Herrli wieder für mich. Aber das Fotografieren war eine Hunds-Arbeit! Erstens war es heute sehr heiß und ich musste ziemlich hächeln. Dabei wollte die Fotografin immer, dass ich meinen Mund zu lasse - ein Kunststück bei den Temperaturen!
Zuerst waren wir im Klassenzimmer und haben die Übungen im Schulhundeeinsatz nachgestellt. Das war ja noch ganz interessant. Als wir aber dann im Freien waren um die Rettungshundearbeit zu fotografieren war es sehr anstrengend. Ich musste immer wieder die gleiche Übung machen bis die Fotografin endlich mit einem Bild zufrieden war. Ich verstehe gar nicht, wie sich die Menschen bei "Germans next Topmodel" bewerben können. Model zu sein ist ganz schön anstrengend! Nach zwei Stunden war dann alles im Kasten und ich konnte endlich spielen!
Jetzt bin ich mal gespannt, was da herausgekommen ist. Wie gesagt: Im nächsten Jahr soll das neue Buch von Katharina Schlegl-Kofler herauskommen - mit meinen Bildern!

27.6.2011

Alles wird anders!
Tatsächlich: Alles wird anders!
Doch der Reihe nach: In der letzten Woche waren meine Menschen mit mir und der Hundestaffel in Zelezna Ruda in Tschechien. Dort trainiert die Staffel schon ein paar Jahre mit anderen Staffeln, dieses Mal mit Bensheim und Dillenburg. Wir waren in einem Hotel und konnten so zwei Mal am Tag trainieren. Das ist ganz besonders interessant, weil immer etwas los ist! Gleich am Anreisetag, am Dienstag, ging es nachmittags ins Gelände.
Da hat es sich das erste Mal gezeigt: Mein Herrli ist nicht mehr der schnellste! Ich habe ganz eifrig gesucht und auch gefunden, doch als ich nach meinem Herrli Ausschau gehalten habe, war er nicht zu sehen. Er ist halt doch schon recht langsam! Da bin ich ihm halt entgegen gelaufen, habe ihn abgeholt und zum Opfer geführt. Das entspricht zwar nicht der Prüfungsordnung für Rettungshunde - aber was soll ich denn machen, wenn Herrli nicht nachkommt?
Gut, dass Angelika und Beate (aus Bensheim) eine gute Idee hatten, wie man meinem Herrli helfen kann:
Ich darf suchen, brauche nicht zu bellen und darf zu meinem Herrli zurück laufen. Er macht sich dann mit der Leine an mir fest und ich ziehe ihn zum Opfer. Das sieht die Prüfungsordnung vor und nennt es "Rückverweiser". Ich habe es zwar am Mittwoch noch einmal mit dem Verbellen probiert, aber mein Herrli hat ganz schön geschnauft.

Am Donnerstag haben wir dann die Entscheidung getroffen:
Ich arbeite ab sofort als Rückverweiser!

Das ist ganz interessant für mich: Ich darf zum Opfer, bekomme ein Leckerli, laufe zum Herrli zurück, bekomme wieder ein Leckerli, Herrli darf sich anschnallen und ich ziehe ihn nach vorn. Dort darf ich dann ausgiebig mit dem Opfer spielen. Bin ich nicht raffiniert? Jetzt bekomme ich zwei Mal ein Leckerli und das Spiel! Gut, ich muss die Strecke drei Mal laufen, aber das macht mir ja nichts, ich schaffe das locker!
Bei anderen Rückverweisern habe ich mal zugeschaut, wie es aussieht, wenn man in die Prüfung geht: Wenn man zum Herrli zurückkommt und der nicht aufpasst, muss man ihn kräftig rufen oder ihn anstupsen, damit er merkt, dass man gefunden hat. Das mache ich im Moment noch nicht, der Abstand zum Opfer ist noch nicht so groß und Herrli passt ja immer gut auf, wenn ich komme.
Das neue Suchschema haben wir dann jeden Tag mehrmals geübt und ich finde es ganz toll.
Heute war sogar Angelika und Andrew mit seiner Faye in Haibach, damit wir zusätzliche Trainingseinheiten bekommen. Faye soll nämlich auch zum Rückverweiser ausgebildet werden. Mit Geli wollen wir demnächst mehrmals pro Woche üben, damit wir möglichst sicher wieder in die Suche gehen können. Ich habe mich nämlich vorübergehend von der Vermisstensuche abgemeldet. So hat es ja keinen Sinn gehabt, wenn Herrli nicht nachkommt!

20.5.2011

Kindergartenhund in Dammbach
Heute war ich kein Schulhund, sondern ein Kindergartenhund! Der Kindergarten in Dammbach hatte mich und Herrli für die Sicherheitserziehung eingeladen  Herrli hatte meinen Kollegen Plüschhund dabei und hat alle Übungen erst einmal mit ihm gemacht. Das war für manche Kinder ganz wichtig. Erst als sich alle richtig verhalten hatten, konnte ich mit den Kindern üben. 
Herrli hat einige Übungen etwas anderes gemacht als in der Schule. Das musste er auch, weil die kleinen Kinder ja noch nicht so viel verstehen. 
Eine Erzieherin, Frau Oberle aus Haibach, war auch dabei und hat alles genau notiert. Sie will jetzt das Programm für Kindergärten überarbeiten, damit alle Kind-und-Hund-Menschen in den Kindergärten es kindgerecht machen können. 
Eine Mutter aus dem Kindergarten war auch dabei und hat Fotos gemacht:

 
   
15.5.2011

Der vierte Einsatz
Samstagnacht kurz vor 3 Uhr ging der Piepser los. Erst wusste ich gar nicht, was das ist - es ist schon so lange her, dass wir einen Suchalarm bekommen haben. Doch da kam auch schon Herrli in seiner roten Einsatzkleidung die Treppe herunter. Da wusste ich: Es ist vorbei mit der Nachtruhe. Wir sind nach Dornau gefahren. Dort war ein Mann von einem Musikerfest weggegangen und seine Freunde hatten Angst, dass ihm etwas passiert ist. Die Polizeieinsatzzentrale hat an uns gedacht und die Staffel alarmiert. Richtig so! Als Nicola gerade aus dem Einsatzleitfahrzeug kam, um die Suche zu beginnen, meldete die Polizei, dass der Mann gefunden sei. Schade für uns - ich hätte gern etwas gesucht. 

Am Samstag waren wir zum Training im Dörrmorsbacher Steinbruch. Es war sehr interessant. Es war zwar sehr staubig, aber die Suchen haben gut geklappt. Allerdings bin ich etwas geschimpft worden. Ich solle das Spiel mit dem Opfer nicht so leicht nehmen und ernsthafter arbeiten. Was war los: Als ich Thomas gefunden hatte und er mit mir mit dem Futterdummy gespielt hat, hatte ich so eine Freude, dass ich den Dummy fröhlich herumgeschleudert habe und mit ihm ausgelassen gespielt habe. Das darf ich wohl nicht?! Ich müsse den Dummy immer wieder brav zurückbringen, damit ihn das Opfer erneut werfen kann. Das wusste ich schon. Aber ich hatte so einen Spaß!
Jetzt muss Herrli beim Spazierengehen mit mir üben, dass ich mit dem Futterdummy richtig spiele - kein Problem!

Am Dienstag hat die Staffel ein Zusatztraining begonnen. Wir treffen uns an den nächsten Dienstagen in Mömlingen auf dem Hundeplatz und üben Unterordnung. Da laufen wir in einer Reihe, gegeneinander und in Sternform. Schön sieht es aus, wenn sechs Hunde aufeinander zugehen, dann in der Mitte abwechselnd einer sitzt, einer liegt und einer steht. Solche Übungen wollen wir demnächst auf dem Verkehrssicherheitstag der Polizei vorführen. Das wird interessant!

15.4.2011

Mein erster Schulhundeeinsatz
Heute und am letzten Freitag war ich zum Schulhundeeinsatz in Dammbach. Am ersten Freitag hatte ich sogar einen Doppeltermin mit den Klassen. Bei allen vier Klassen habe ich mit meinem Herrli den Kindern den richtigen Umgang mit uns Hunden beigebracht. Es war sehr schön und die Kinder haben alles richtig gemacht. 

7.3.2011

So ist es richtig!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Leute vom Deutschen Retriever Club haben es geahnt und auf ihrer Zeitschrift im März als Titelbild festgehalten:

Ich habe mein Herrli fest im Griff! 

 

1.3.2011

Abschied vom Welpenclub:

27.2.2011

Es klappt
Die aktuelle Bestätigung am Opfer gefällt mir bestens! Wenn ich ankomme muss ich erst mal bellen - das ist klar. Dann aber geht es los: Ich bekomme ein Leckerli aus dem Dummy, dann fliegt der Dummy und ich hole ihn, dann bekomme ich wieder ein Leckerli und so weiter. Zwischendurch muss ich schon noch bellen, damit das Opfer schneller den Dummy wirft. Manchmal warten sie ganz schön lang! Beim Training kann ich jetzt wieder lange Strecken suchen, das macht natürlich auch Spaß. Im Moment sieht alles gut aus. 

Schulhundeinsatz
Mein Nebenjob als Schulhund läuft auch ganz gut. Herrli hat Kontakt mit einer unterfränkischen Gruppe aufgenommen, die sich "Kind und Hund" nennt. Der Chef ist ein Polizeihundeausbilder und Sachverständiger für das Hundewesen. Die Gruppe hat ein sehr schönes Unterrichtskonzept und baut die Übungen mit dem Hund in eine Geschichte ein. Das kommt bei den Kinder gut an. Leider haben sich die Menschen beklagt, dass sie nur wenig von Schulen angefordert werden. Da hat mein Herrli ein neues Konzept entwickelt: Zuerst ist eine Lehrerfortbildung, in der die Lehrer auf den Besuch des Schulhundes vorbereitet werden. Sie erhalten ein Hintergrundwissen über die Entwicklung der Hunde und ihre richtige Haltung. Bei der Fortbildung bekommen die Lehrer auch  Unterrichtsmaterial und Arbeitsblätter, damit sie die Vorbereitungsstunden in ihrer Klasse halten können. Die Kinder sollen wissen, was ein Hund mag und nicht mag, wie er sich verständigt und welche Körperhaltung auf eine Gefahr hinweist. 
Beim Besuch  in der Klasse werden ähnliche Übungen gemacht wie ich sie in München gelernt habe: Die Kinder lernen sich richtig zu verhalten bei einer Begegnung, bei der Begrüßung, beim Streicheln und Füttern. Die erste Fortbildung haben wir in Mespelbrunn für die Spessartschulen gemacht. Danach war ich in der Klasse meines Herrli. Für mich war es eigentlich langweilig, weil ich nicht gescheit spielen darf. Für die Kinder war es aber aufregend. Sie haben es aber ganz gut gemacht! 
Jetzt bietet mein Herrli Lehrerfortbildungen im Landkreis an. Wer da kommt kann gleich einen Termin ausmachen für einen Besuch.
Wollt ihr mehr über die Gruppe erfahren? Dann schaut mal hier nach: 

9.1.2011

Neues Training - bevor es ein Problem gibt! 
Ja wirklich, meine Trainer hatten ein kleines Problem:
Immer, wenn ich ein Opfer gefunden habe und mein Herrli noch nicht gleich nachkam (er ist halt doch schon ein bisschen älter und nicht mehr so schnell) bin ich ihm ein bisschen entgegengekommen. Ich habe geschaut, ob er gleich da ist und  bin dann wieder zu meinem Opfer. Das wollten meine Trainer nicht. In der Prüfung darf man das Opfer gar nicht verlassen, auch wenn das Herrli so langsam ist, haben sie gesagt. 

Jetzt gab es zwei Möglichkeiten: Entweder muss mein Herrli schneller werden, oder die Trainer müssen sich etwas überlegen, dass ich wieder länger beim Opfer bleibe. 

Erste Idee: Ich soll zum Rückverweiser ausgebildet werden. Da gehe ich normal auf die Suche. Wenn ich gefunden habe, gehe ich zum Herrli zurück, hole ihn ab und führe ihn zum Opfer. Für mich kein Problem, bei meiner Kondition. Aber ob Herrli mir nachkommt, wenn ich ihn an der Leine durch den Wald ziehe?  

Zweite Idee: Ich werde stärker an die Opfer gebunden. Am Samstag haben wir das probiert: Wenn ich ankomme, bekomme ich ein Leckerli, dann erst wird gespielt. Zwischendurch werde ich wieder langsam gefüttert, dann wird wieder gespielt. Die Menschen möchten so erreichen, dass ich nicht so "narrisch" spiele und ungeduldig werde, wenn das Opfer nichts tut. Das wäre wohl die Ursache gewesen, warum ich vom Opfer weg bin, meinten sie. 

Wenn ich spielen darf und gefüttert werde - was kann mir Besseres passieren. Diese Idee gefällt mir ganz gut - und meinem Herrli auch.  

9.1.2011

Der Beweis
Heute ist der Beweis gekommen, dass ich als Schulhund arbeiten darf: Mein Ausweis

In der Süddeutschen Zeitung war ein Artikel über unsere Ausbildung:

Martin Hauenstein hat ein paar Bilder gemacht:

12.12.2010

Schon wieder eine Prüfung bestanden
Ab sofort bin ich ein Schulhund! Herrli hat mit mir in München bei Frau Dr. Jung ein Seminar besucht, damit ich in Grundschulklassen den Kindern beibringen darf, wie man sich richtig verhält. 
Schau mal auf ihre Internetseite:

Am ersten Tag (ein ganzer Freitag) war Herrli ohne mich in Neubiberg. Da hat er gelernt, was die Kinder in der Schule auch lernen müssen: "Der Baum" (still stehen, wenn ein Hund kommt), "Die kalte Schulter" (wegdrehen,  wenn man keinen Kontakt wünscht) und "Der Igel" (einrollen und Nacken schützen, wenn man hingefallen ist). Dazu noch, wie man richtig  fragt, wenn man einen Hund füttern oder streicheln will. 

Am zweiten Tag (ein ganzer Samstag) war ich dabei und habe gelernt, wie man sich in den Schulklassen richtig verhält. Eigentlich ist das langweilig. Da gehen Kinder im Kreis und ich muss angeleint dazwischen durch gehen. Immer wenn ich komme, bleiben die Kinder stehen. Dann laufen sie in einer Reihe von mir weg und ich hinterher. Wenn sie mich hören, bleiben sie stehen und ich gehe einfach zu Herrli zurück. Auch in einer gespielten Pausensituation müssen die Kinder still stehen, wenn ich dazwischen durchlaufe. Etwas interessanter für mich ist es schon, wenn die Kinder mit einem Ball spielen, den ich dann holen darf. Am Schluss fragen die Kinder, ob sie mich streicheln und füttern dürfen. Du darfst mal raten, was ich lieber mag!

Recht spannend war der zweite Samstag. Da haben wir (8 Hunde waren in dem Kurs dabei) einen "Eignungstest" gemacht. Frau Dr. jung hat sich genau alles angeschaut: Wir durften nicht erschrecken, wenn´s mal neben uns schepperte,  wir ließen uns artig zurückrufen und zeigten keine Angst vor verschiedenen Gegenständen. Das meiste kannte ich schon von den Rettungshunden oder vom Retriever-Wesenstest. Alles kein Problem!
Am letzten Freitag war wir nun in einer Turnhalle mit "richtigen" Kindern und haben alles so durchgeführt, wie wir es gelernt haben. Die Kinder haben alles richtig gemacht - ich natürlich auch!
Jetzt bekomme ich einen Schulhundausweis und darf mit Herrli die ersten Kinder ausbilden. SUPER!

Das schönste an dem Kurs war, dass wir immer das ganze Wochenende in Schäftlarn waren. Natürlich wurde ich schön verwöhnt! Das war Super! 
Einmal hat mich Gerhard ganz schön erschreckt. Morgens um 5 Uhr hat es draußen vor der Tür mächtig gerumpelt. Ich habe es natürlich gleich gemeldet. Da hat ein großer Mann mit Wollmütze, dicker Jacke und großen Handschuhen Schnee geschoben. Weil ich so mitten in der Nacht (es war stockdunkel!) erst nicht wusste, wer das ist, bin ich hinten im Hof mal auf Lauerstellung gegangen und habe den Mann genau beobachtet. Als er rief, ich solle ins Haus, hat er zwar wie Gerhard geklungen, ich habe aber lieber mit Abstand gewartet bis Oma Resi gekommen ist. Erst dann bin ich wieder ins Haus und habe ausgeschlafen.

Und noch etwas muss ich erzählen:
In der letzten Woche haben die beiden Hunde der Dittmars (oben am Spielplatz) richtig gut gerochen. Ich weiß zwar nicht, mit welchem verlockenden Parfum die sich eingesprüht haben, aber es war richtig betörend! Ich wollte immer hingehen und mir das mal genauer unter die Nase nehmen. Aber Frauli hat mich immer wieder zurückgerufen und hat mich dann sogar nur noch an der Leine zur Wiese geführt. Zuhause hatte ich ein paar Tage überhaupt keinen Appetit. Ich wollte meine schlanke Figur behalten, falls mich mal eines der beiden Mädchen zu Gesicht bekäme. Leider hatten wir nie Kontakt. 

 

15.November

Der dritte Einsatz
Ich kann mich kurz fassen: Am frühen Abend ging der Piepser los, Herrli packte seinen Rucksack und zog seine roten Einsatzkleidung an. Ich war bereit!
"Sucheinsatz bei einem Primäreinsatz in Obernburg" klang spannend. Wir fuhren los, in Nilkheim kam die Meldung: Person gefunden.
Na ja, es war halt eine Spazierfahrt. 

15. Oktober

Eine interessante Woche
Diese Woche war aufregend schön. Am Montag um dreiviertel 7 Uhr, mitten in der Nacht, hat mich mein Herrli aufgefordert, mit ihm zu kommen. So früh durfte ich noch nie mit! Was war los? 
Ich durfte mit in die Schule fahren, habe dort mein Frühstück bekommen und konnte im Büro weiter schlafen. Immer nach den Pausen ist mein Herrli mit mir zu einem kurzen Rundgang aufgebrochen. 
Warum das Alles? Als wir wieder zu Hause waren, habe ich es gemerkt: Frauli war nicht da! Sie ist die ganze Woche im Krankenhaus in Mainz, hat mein Herrli mir erklärt. Also durfte ich am Dienstag wieder mit in die Schule. Da war aber dieses Mal die Sekretärin und hat in Herrlis Büro gearbeitet. Ich habe ihr immer zugeschaut, was sie so tut. Einmal kam auch ein Mann, der ganz viel Obst für die Kinder gebracht hat. Ich musste natürlich immer ganz vorne dabei sein! Schließlich muss ich ja alles wissen, was los ist!

Am Mittwoch war der Höhepunkt: Da hat mein Herrli mit seiner Klasse und den Drittklässern eine Wanderung zur Elsavaquelle gemacht. Alle Kinder wollten mich führen. Gut, dass Herrli die lange Leine angemacht hat, so hatte ich genügend Freiheit. Im Wald durfte ich sowieso immer frei sein. Die vielen Kinder haben mich nicht gestört, ich musste nur immer wieder Herrli zwischen den vielen Beinen suchen. 

Am Donnerstag in der Pause hat dann Herrli die Kinder zu einer Hundeshow eingeladen. Alle standen auf dem oberen Pausenhof, ich durfte auf dem Weg mit Herrli spielen. Die Kinder haben immer das Startkommando gegeben und ich bin losgerannt. Das war eine Gaudi!

Heute hat Herrli die Kinder etwas veräppelt. Er hat gesagt, dass ich bis 10 rechnen könne. Die Kinder haben dann Rechenaufgaben gestellt, Plus-, Minus- und Malaufgaben. Ich habe dann das Ergebnis gebellt. Das hat alle ganz schön beeindruckt. Wie ich das gemacht habe? Ratet mal!

3. Oktober

Der zweite Einsatz
Gleich vorweg: Wir sind gar nicht zum Suchen gekommen, bevor wir am Einsatzort angekommen sind, war der Vermisste schon wieder aufgetaucht.
Aber es war sehr interessantes Wochenende. Wir waren seit Freitagabend zu einem Trainingswochenende auf dem Hoherodskopf bei Schotten in Hessen. Am Samstagfrüh um 9 Uhr (die Menschen hatten gerade fertig gefrühstückt) gingen die Handys los: "Einsatz für die Rettungshundestaffel“. Erst glaubten wir an einen Scherz, aber es war wirklich ein Ernstfall – und das in Miltenberg. Innerhalb weniger Minuten saßen wir  einsatzbereit in unserem LKW – eine so schnell Ausrückzeit hatten wir noch nie! (Allerdings rechneten die Menschen mit einer Anfahrtszeit von fast zwei Stunden!) Nach einer Stunde Fahrzeit in Höhe von Alzenau kam die Entwarnung: Person gefunden! Also nichts wie zurück und sofort ans Training. Nur durch eine kurze Pause
unterbrochen hielten wir es bis 20 Uhr aus – und das bei sehr (!) dichtem Nebel! Am Sonntag lachte dafür die Sonne und die Trainingseinheit machte umso mehr Spaß! Bei der Abschlussbesprechung waren wir uns einig: Ein sehr entspanntes Wochenende, sehr intensives Training und eine äußerst gute Stimmung!
Der Zeitungsbericht zu unserem Einsatz: 

Einsatz bei Miltenberg - Nach Discobesuch die Orientierung verloren
Großheubach. Am Samstagmorgen, um 08.45 h, wurde von Anwohnern aus dem Wohngebiet an der Wenschdorfer Steige gemeldet, dass sie seit längerer Zeit Hilferufe aus dem Wald hören. Dies konnte schließlich auch von den daraufhin verständigten Rettungsdiensten gehört werden. Zunächst waren die Rufe nicht zu lokalisieren, zumal oberhalb des Wohngebiets ein großflächiges Waldgebiet anschließt. Dann rief der "Hilfesuchende" über sein Handy bei der Einsatzzentrale an und konnte seinen derzeitigen Aufenthaltsort anhand eines Gedenksteins beschreiben. Daraufhin war es möglich ihn in der Nähe von Monbrunn, im Wald, aufzufinden. Bei dem Hilflosen handelte es sich um einen 22jährigen Mann, der nicht aus dem Landkreis Miltenberg war. Er besuchte hier einen Bekannten aus Miltenberg und besuchte mit ihm eine Discothek in Großheubach. Nach einem Streit verließ er um 04.00 h das Lokal und wollte nach Miltenberg in die Wohnung des Bekannten laufen. Hierbei verlor er die Orientierung und irrte bis zu seinem Aufgreifen im Wald bei Monbrunn umher. Der junge Mann war beim Aufgreifen stark unterkühlt und kam zunächst ins Krankenhaus. Er konnte dort aber bald wieder entlassen werden. Er hatte frühs noch 1,85 Promille. Neben der Polizei nahmen Feuerwehrleute von Miltenberg und Großheubach an der Suche teil. Außerdem die Bergwacht und die Suchhundestaffel vom Bayer. Roten Kreuz.
Quelle: Main Echo, 4.10.2010

 

15. September 2010

Mein erster Einsatz
Am Dienstag, mitten in der Nacht, hat mich der Piepser von Herrli geweckt. Und gleich darauf ist Herrli selbst durchs Haus gehetzt und stand schon bald in seiner Rotkreuz-Einsatzkleidung vor mir. Das hat mich erst alles nicht gestört und ich bin ruhig in meinem Bett liegen geblieben. Doch Herrli hat keine Ruhe gegeben, ich solle mit, es wäre schließlich ein Einsatz! Da bin ich halt aufgestanden und mit ihm gefahren. Erstes Ziel war Obernau, wo wir in den LKW einstiegen. Mit ihm sind wir dann ziemlich lange gefahren, bis hinter Miltenberg, nach Dorfprozelten. Ich durfte mich sofort fertig machen und meinen ersten Ernstfalleinsatz gehen! Es war ein flaches Gelände mit Gärten in der Mitte. Bis wir alles abgesucht hatten dauerte es über eine halbe Stunde. Leider haben wir nichts gefunden. Doch da hat sich Andrew in einem Maisacker versteckt und ich durfte ihn suchen. Er hatte eine ganze Dose Futter dabei - super Belohnung. Der ganze Einsatz dauerte von 1 Uhr bis kurz vor 5 Uhr. Ich war ganz schön müde und habe den ganzen Tag über gut geschlafen. Im Polizeibericht ist der Einsatz genau beschrieben:  

Mit BMW überschlagen – betrunkener Unfallverursacher flüchtet verletzt
STADTPROZELTEN, LKR. MILTENBERG. Ein 18-Jähriger war in der Nacht zum Mittwoch betrunken am Steuer eines BMW unterwegs, als er die Kontrolle über seinen Wagen verlor und sich überschlug. Beim Eintreffen der Rettungskräfte an der Unfallstelle, flüchteten der Fahrer und sein Begleiter in ein angrenzendes Feld.
Weil einer der beiden offensichtlich verletzt war, wurde eine große Suchaktion gestartet, die jedoch zunächst erfolglos blieb. Erst nach umfangreichen Ermittlungen der Polizei wurden sie schließlich ausfindig gemacht. Der Grund für die Flucht war schnell gefunden. Der 18-Jährige stand unter Alkoholeinfluss und hatte zudem keinen Führerschein. Er und sein Begleiter mussten aufgrund ihrer Verletzungen vom Rettungsdienst behandelt werden.
Kurz nach Mitternacht war der 18-Jährige mit einem BMW von Stadtprozelten nach Dorfprozelten unterwegs, als er plötzlich von der Fahrbahn abkam und sich mit dem Pkw überschlug. Nachdem die ersten Sanitäter an der Unfallstelle eingetroffen waren, flüchteten die Fahrzeuginsassen in einen Maisacker, obwohl einer der beiden laut Aussage der Zeugen eine blutende Platzwunde am Kopf hatte. Bei einer anschließenden Suchaktion, an der die Rettungshundestaffel mit zwölf Freiwilligen sowie zwei Polizeihunden beteiligt waren, wurden die angrenzenden Flächen nach den beiden abgesucht, zunächst ohne Erfolg.
Obwohl an dem Unfallauto keine Kennzeichen angebracht waren, konnten die Beamten der Miltenberger Polizei schließlich doch noch den Fahrzeugbesitzer ausfindig machen. Als die Polizisten an dessen Wohnung nachschauten, entdeckten sie zwei junge Männer mit frischen Verletzungen. Diese stritten eine Unfallbeteiligung zunächst ab. Im Gespräch mit der Streife gab der 18-Jährige aus dem Main-Tauber-Kreis jedoch schließlich zu, den BMW gefahren zu haben. Im Rahmen der weiteren Befragung stellte sich heraus, dass der Mann offenbar doch schwerere Verletzungen erlitten hatte. Rettungssanitäter brachten den Mann in ein Krankenhaus. Sein ein Jahr älterer Begleiter wurde ebenfalls medizinisch versorgt. Das total beschädigte Unfallauto stellten die Beamten sicher. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf ca. 2.600 Euro.

Weil der Fahrer, der erst am Dienstag volljährig geworden war, unter Alkoholeinfluss stand, wurden zwei Blutentnahmen bei dem Mann durchgeführt. Nachdem der mutmaßliche Unfallverursacher nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis war, wird er wohl auch noch einige Zeit darauf warten müssen.